Caritas startet im Osten Kampagne gegen politischen Frust

"Frust-O-Mat"

Die Caritasverbände in Teilen Ostdeutschlands haben eine Social Media-Kampagne mit dem Titel #RadikalZugehört gestartet. Ziel der Kampagne sei es, besonders junge Menschen zu erreichen, die sich von der Politik nicht gesehen fühlen.

Symbolbild Zuhören / © MikeSaran (shutterstock)

Das teilten die Caritasverbände für Berlin, Brandenburg, Ostsachsen und Mecklenburg-Vorpommern am Donnerstag mit. Statt die jungen Leute als radikale Wählerinnen und Wähler zu verunglimpfen, wolle ihnen die Caritas intensiv zuhören und verstehen, was sie bewegt.

Im Mittelpunkt der Kampagne stehe der sogenannte (Link ist extern)Frust-O-Mat, der die Möglichkeit biete, Gefühle, Wünsche und Ängste herauszulassen. Er stelle den Nutzerinnen und Nutzern Fragen zu dem, was sie stört. Zudem biete er die Möglichkeit, per E-Mail mit der Caritas in Kontakt zu treten. So könnten auch tiefergehende Gespräche entstehen, hieß es.

Wo sitzt der Frust?

Die Berliner Caritasdirektorin Ulrike Kostka betonte, "wir hören radikal zu und möchten wissen, wo der politische Frust sitzt". Gerade Menschen, die sich abgehängt fühlen, sollten zu Wort kommen dürfen.

Der Caritasdirektor in der Diözese Görlitz, Bernd Mones, erklärte, die Menschen in Ostdeutschland könnten angesichts ihrer Lebensleistungen selbstbewusster sein. Trotzdem habe beispielsweise jeder vierte Schüler im Osten bei der Europawahl sein Kreuz bei der AfD gemacht.

Vertrauen in den Staat erreicht in Umfrage neuen Tiefstand

Das Vertrauen der Bürger in die Handlungsfähigkeit des deutschen Staates ist auf einen neuen Tiefstand gesunken. In einer am Dienstag veröffentlichten Umfrage für den Deutschen Beamtenbund hielten nur noch 27 Prozent der Befragten den Staat für fähig, seine Aufgaben zu erfüllen. Das waren zwei Prozentpunkte weniger als im vergangenen Jahr. 69 Prozent der vom Institut Forsa Befragten sahen den Staat als überfordert an – vor einem Jahr waren es 66 Prozent gewesen.

Grundgesetz für die Bundesrepublik Deutschland / © Sahara Prince (shutterstock)