Christen in Syrien feiern Weihnachten und Sturz von Assad

In geschützten Kirchen

Zum ersten Mal seit der Machtübernahme der Rebellen in Syrien feiern Christen in vielen Kirchen Weihnachten. Aus Furcht vor Sabotage herrschen jedoch strenge Sicherheitsmaßnahmen in den Gotteshäusern, die dennoch ihre Tore öffnen.

Messe in Aleppo, Syrien / © Jean-Matthieu Gautier/ (KNA)
Messe in Aleppo, Syrien / © Jean-Matthieu Gautier/ ( KNA )

Begleitet von strengen Sicherheitsmaßnahmen haben Christen in Syrien erstmals seit dem Sturz des Machthabers Baschar
al-Assad Weihnachten gefeiert. 

Mit der Islamistengruppe Haiat Tahrir al-Scham (HTS) verbundene Sicherheitskräfte seien außerhalb von Kirchen und in Vierteln mit christlicher Mehrheit in Damaskus positioniert worden, berichtete die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte. An vielen Orten vom Süden bis Norden Syriens hätten Kirchen für Weihnachtsfeiern ihre Tore geöffnet.

Doppelter Grund zum Feiern

"Heute sind viele Sicherheitskräfte zum Schutz von Kirchen im Einsatz, weil Sabotage befürchtet wird, aber die Dinge sind normal", sagte Nicola Jazgi, die an einer Weihnachtsmesse im Osten von Damaskus teilnahm, der Deutschen Presse-Agentur. In diesem Jahr gebe es doppelten Grund zum Feiern, sagte Jazgi. "Weihnachten und der Sieg der Revolution und der Sturz des Tyrannen. Wir hoffen, dass heute der Tag der Erlösung von der Ära der Ungerechtigkeiten der Assad-Familie ist."

Messe in Aleppo, Syrien / © Jean-Matthieu Gautier (KNA)
Messe in Aleppo, Syrien / © Jean-Matthieu Gautier ( KNA )


Nach Assads Sturz herrschte unter Minderheiten im Land zunächst Unsicherheit, auch Christen hatten Sorge vor Repressalien. Am Montagabend hatten Unbekannte in Al-Sukailabija in der Provinz Hama den Weihnachtsbaum in Brand gesetzt. Eine Person wurde festgenommen. Hunderte von Menschen, Christen und Muslime, demonstrierten am Montagabend in der Hauptstadt Damaskus und anderen Städten gegen die Tat.

Quelle:
dpa