Der Präsident des katholischen Hilfswerk missio München, Wolfgang Huber, hofft auf eine historische Wende in der wechselvollen Geschichte der christlichen Minderheiten im Nahen Osten.
Wenn es in Syrien gelingen sollte, eine neue Wertegemeinschaft in Politik und Gesellschaft zu installieren, die sich der Toleranz und dem friedlichen Miteinander verschreibe, könne das eine Blaupause sein für weitere Krisenregionen, ist Huber überzeugt.
Vielen Christinnen und Christen, die derzeit unter Druck und in der Diaspora lebten, könnte dies neue Hoffnung geben. - Huber äußerte sich anlässlich des Gebetstags für bedrängte Christen (26. Dezember).
Jetzt sei es an der Zeit, neue Zeichen zu setzen für deninterreligiösen Dialog und damit auch für das Menschenrecht auf Religionsfreiheit, so der missio-Präsident.
"Die Machthaber in Syrien müssen erkennen, dass es ohne die Christinnen und Christen keinen Frieden und auch keinen Wohlstand für das Land geben wird."
Sie seien ein fester Bestandteil dieses multiethnischen und multireligiösen Landes.
Die Christen könnten sich in dieser vielfältigen Glaubenslandschaft gewinnbringend für die Menschen einbringen, die sich nach Jahrzehnten der Unterdrückung, nach Jahren des Krieges und der bitteren Armut danach sehnten, ihre Heimat wieder aufzubauen.
Deutschland sollte Prozess begleiten
Er glaube fest daran, dass die Geschichte der Christen in Syrien noch nicht zu Ende erzählt sei, so Huber. Sie könne jetzt in neue Bahnen gelenkt werden und damit anderen verfolgten Minderheiten auf dieser Welt Mut machen.
Dabei sei es wichtig, dass sich auch Deutschland mit all seinen Möglichkeiten anbiete, diesen Prozess zu begleiten.
Gleichzeitig nannte es der missio-Präsident unerträglich, dass Christen in so vielen Regionen weltweit täglich um ihr Leben fürchten müssten.
Dabei seien sie oft die einzig verbliebenen, die inmitten von Terror und Krieg und unter Einsatz ihres Lebens mutig an der Seite der notleidenden Menschen blieben, Krankenstationen am Laufen und Schulen geöffnet hielten.
Das Hilfswerk macht laut Mitteilung immer wieder aufmerksam auf die zunehmend dramatische Lage von Christinnen und Christen in Nordostindien, im Sahel und im Nahen Osten.
Dort wurden Menschen aufgrund ihres Glaubens vertrieben oder getötet. An all diesen Orten fördere missio München die soziale, humanitäre und seelsorgerische Arbeit kirchlicher Partnerinnen und Partner.