Bildung ist ein Menschenrecht. So ist es im Artikel 26 der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte verbrieft.
Unter den nachhaltigen Entwicklungszielen der Vereinten Nationen steht an vierter Stelle die Gewährleistung einer "inklusiven, gleichberechtigten und hochwertigen Bildung".
Doch weltweit gibt es über 700 Millionen Erwachsene, die nicht lesen und schreiben können. Davon sind fast zwei Drittel Frauen. Rund 260 Millionen Kinder und Jugendliche zwischen sechs und 17 Jahren haben keine Möglichkeit, zur Schule zu gehen.
In den vergangenen zehn Jahren wurden zwar Fortschritte bei der Verbesserung des Zugangs zu Bildung erzielt. Doch es bedarf dringend weiterer Anstrengungen, damit dieses grundlegende Menschenrecht eingelöst wird.
Globaler Pakt
Papst Franziskus hat 2019 einen globalen Pakt für Bildung und Erziehung angestoßen.
Er verbindet damit eine "Einladung zum Dialog über die Art und Weise, wie wir die Zukunft des Planeten gestalten, und über die Notwendigkeit, die Talente aller zu mobilisieren, denn zu jeder Veränderung gehört ein Bildungsprozess, um eine neue weltweite Solidarität und eine gastfreundlichere Gesellschaft zu fördern".
Besonders müsse die volle Beteiligung von Mädchen und jungen Frauen an der Bildung gefördert werden.
Auf einem Bildungssymposion im vergangenen November im Vatikan aktualisierte der Papst den globalen Bildungspakt und warb für eine Bildung, die zur Förderung von Frieden, Gerechtigkeit und Völkerverständigung beiträgt:
"Das Bündnis, zu dem ich Sie auffordere, muss eine Quelle des Friedens, der Gerechtigkeit und derGastfreundschaft zwischen allen Völkern sein und seine heilsame Wirkung in immer intensiveren Kooperationen entfalten."
"Es wird den Dialog zwischen den Religionen und die Sorge um unser gemeinsamesHaus fördern. Wir sind uns bewusst, dass die Aufgabe nicht leicht ist, aber sie ist spannend!"
Innovatives Bildungsprojekt
In seinem Gebetsanliegen verbindet Papst Franziskus diese spannende Aufgabe mit seiner besonderen Sorge für Flüchtlinge und Migranten. Menschen auf der Flucht oder in Flüchtlingslagern stehen meist kaum Bildungsmöglichkeiten zur Verfügung.
Neue Wege eingeschlagen hat hier das innovative Bildungsprojekt Jesuit Worldwide Learning - Jesuitisches Weltweites Lernen. 2014 gegründet brachte es über eineKombination von Onlinekursen und Präsenzbegleitung universitäre Bildung in Flüchtlingslager.
Die akademische Qualität und die Abschlüsse garantiert ein internationales Netz von Universitäten des Jesuitenordens.
Das Programm, das seinen Sitz in Genf hat, wirkt inzwischen über Flüchtlingslager hinaus in Gegenden, wo sonst kein Zugang zu universitärer Bildung möglich wäre.
Aktuell profitieren an 21 Standorten über 10.000 Studierende von dem Angebot: in Asien (Sri Lanka, Indien, Nepal, Myanmar), in Afrika (Kenia, Malawi, Mosambik, Mali), im Nahen Osten (Afghanistan, Nordirak) und auch im New Yorker Stadtbezirk Brooklyn.
In Lateinamerika arbeitet das Programm mit dem kirchlichen Netzwerk für universitäre Bildung im Amazonas zusammen. Und es trägt auch schon vielfältige Früchte: Bildung ist der Schlüssel nicht nur zur persönlichen Entwicklung, sondern auch zu sozialen und politischen Veränderungen.