Generalvikar Ulrich Beckwermert und Finanzdirektorin Astrid Kreil-Sauer kündigten massive Sparmaßnahmen in den nächsten zehn Jahren in der norddeutschen Diözese mit ihren rund 540.000 Katholiken an.
"Wir müssen heute die Finanzen konsolidieren, um morgen Spielräume zu haben", sagte Beckwermert. Das Bistum wolle sich aber weiterhin umfassend seelsorglich, gesellschaftlich und diakonisch engagieren.
Deckungslücken bei Pensionsrückstellungen
Der Generalvikar verwies auf den von Bischof Franz-Josef Bode angestoßenen Zukunftsprozess, in dem die Schwerpunkte der künftigen Arbeit ausgelotet würden. "Die kommenden Veränderungsprozesse fordern uns und werden uns auch schmerzen. Aber sie können auch eine Chance sein, unsere Kirche weiter zu öffnen, mit neuen Partnern ins Gespräch zu kommen und zu schauen: Was machen wir gemeinsam?", so Beckwermert.
Hauptgrund für das Defizit sind laut Kreil-Sauer Deckungslücken bei Pensionsrückstellungen, zu denen das Bistum gesetzlich verpflichtet sei. "Aber auch Einnahmeausfälle durch die Corona-Pandemie, die allgemein schwierige Entwicklung am Kapitalmarkt und der weiter zu erwartende Rückgang der Kirchenmitgliederzahlen bei gleichzeitig steigenden Kosten für Personal und Gebäudeunterhalt sind wichtige Faktoren, die unsere Finanzlage beeinflussen."
Liquidität gesichert
Die Finanzdirektorin betonte, dass die Liquidität des Bistums gleichwohl gesichert sei.
So ist in der Gewinn- und Verlustrechnung des Bistums für das Jahr 2020 das Defizit nicht unmittelbar zu erkennen. Demnach erwirtschaftete die Diözese ein Plus von 4,1 Millionen Euro (2019: 7,8 Millionen Euro). Das Bistumsvermögen wuchs auf 334,6 Millionen Euro (2019: 327,9 Millionen Euro). Allerdings ging das bilanzielle Eigenkapital auf 78,66 Millionen Euro (2019: 126,20 Millionen) zurück.
Die Körperschaft "Bischöflicher Stuhl" als Träger von Krankenhäusern und anderen sozialen Einrichtungen hat dem Finanzbericht zufolge eine Bilanzsumme von 114,6 Millionen Euro - ein Zuwachs von 6,6 Millionen Euro gegenüber dem Vorjahr. Die dritte Körperschaft öffentlichen Rechts, das für den Unterhalt der Domkirche zuständige "Domkapitel zu Osnabrück", verzeichnet ein Bilanzvolumen von 11,9 Millionen Euro, was gegenüber 2019 einen Rückgang um 200.000 Euro bedeutet.