Vom 2. bis 8. Oktober würden wieder Hunderte Gruppen für eine geschlechtergerechte Kirche demonstrieren, sagte Mitinitiatorin Andrea Voß-Frick am Freitag der Katholischen Nachrichten-Agentur in Münster. "Lassen wir das Maria-2.0-Feuer brennen!", heiße es im Aufruf. Darin werde diesmal aber nicht zu einem "Kirchenstreik" aufgerufen; im Mittelpunkt stünden selbst organisierte Gottesdienste und Gespräche.
Neue Aktion unter dem Motto "Feuer"
"Unsere Aktion soll in der Sache deutlich und im Ton freundlich sein", betonte Voß-Frick. Sie und vier weitere Münsteranerinnen hatten im Mai zur ersten Aktionswoche aufgerufen. Frauen sollten dabei eine Woche lang weder eine Kirche betreten noch ehrenamtlich tätig werden. Dem Appell waren nach Angaben der Initiatorinnen über 1.000 Gruppen in ganz Deutschland gefolgt. Maria 2.0 setzt sich unter anderem für den Zugang von Frauen zu allen Ämtern in der Kirche ein.
Die neuerliche Aktion unter dem Motto "Feuer" sei bewusst auf den Anfang des katholischen Marienmonats Oktober gelegt worden, erläuterte Voß-Frick. Zudem stehe sie zeitlich im Zusammenhang mit der Amazonas-Synode im Vatikan. Bei der internationalen Bischofsversammlung vom 6. bis 27. Oktober soll es unter anderem um Kirchenreformen gehen. Am Entstehungsort von Maria 2.0 in Münster soll es den Angaben zufolge am 5. Oktober ab 19.00 Uhr eine zentrale Mahnwache vor der Lambertikirche geben.
Protestaktionen in der jüngeren Vergangenheit
Eine Menschenkette um den Kölner Dom fand bereits am 22. September um 12.05 Uhr statt. Das Motto lautete "Steht auf, schweigt nicht". Organisatoren waren Frauen aus der Kölner Innenstadtgemeinde Sankt Agnes sowie der Katholische Deutsche Frauenbund (KDFB) und die Katholische Frauengemeinschaft (kfd) im Erzbistum Köln. Aus Sicht von Maria 2.0 ist es bereits "fünf nach zwölf für dringende Veränderungen in der Kirche".
Eine Demonstration für eine "geschlechtergerechte Kirche" organisierte auch der kfd-Bundesverband ab 23. September am Rande des Herbsttreffens der deutschen Bischöfe in Fulda. Für das Anliegen sollten in der eigenen Aktionswoche online und auf der Straße Unterschriften gesammelt werden. Bereits bei der Frühjahrsvollversammlung der Bischofskonferenz in Lingen hatten rund 300 kfd-Frauen demonstriert.