In der Ukraine gibt es laut Caritas keinen sicheren Ort mehr

Drohnenangriffe sind an der Tagesordnung

Krieg, Drohnen, Unsicherheit: Die ukrainische Caritas warnt vor den dramatischen Folgen auch im Westen des von Russland angegriffenen Landes. Denn nah und fern der Front leiden die Menschen. Auch Schulen würden angegriffen.

Kiew: Ein Blick auf die Zerstörung nach einem russischen Raketenangriff im Lukianivska Bezirk der ukrainischen Hauptstadt / © Andreas Stroh (dpa)
Kiew: Ein Blick auf die Zerstörung nach einem russischen Raketenangriff im Lukianivska Bezirk der ukrainischen Hauptstadt / © Andreas Stroh ( (Link ist extern)dpa )

Nach Darstellung der westukrainischen Caritas gibt es in dem von Russland überfallenen Land keinen sicheren Ort. Die Angreifer zielten auf eine systematische Zerstörung der Infrastruktur in der ganzen Ukraine ab, teilte das Bistum Fulda am Montag mit Verweis auf Schilderungen des Caritasdirektors von Iwano-Frankiwsk, Wolodymyr Chornij, mit. Auch vor zivilen Einrichtungen wie Schulen werde kein Halt gemacht. Es gebe keine Ruhe in diesem Krieg, so Chornij.

Für die ukrainische Bevölkerung gibt es keine Ruhe, sagt Chornij / © Mykola Miakshykov (dpa)
Für die ukrainische Bevölkerung gibt es keine Ruhe, sagt Chornij / © Mykola Miakshykov ( (Link ist extern)dpa )

Der seit 2022 großflächig andauernde Krieg stelle auch die Westukraine vor immer neue Herausforderungen - und Drohnenangriffe seien inzwischen alltäglich geworden. Chornij sprach von großer Verunsicherung in der Bevölkerung und unterstrich den Bedarf ausländischer Unterstützung.

Der Caritasdirektor äußerte sich im Rahmen einer Online-Konferenz mit Vertretern einer Ukraine-Hilfs-AG des Bistums Fulda. Daran nahm unter anderem der Fuldaer Weihbischof Karlheinz Diez teil. Das Bistum Fulda und der Caritasverband haben bereits in den vergangenen Jahren mit zahlreichen Aktionen immer wieder den Menschen in der Ukraine geholfen.

Christliche Kirchen in der Ukraine

Die kirchlichen Verhältnisse in der Ukraine sind komplex. Rund 70 Prozent der 45 Millionen Ukrainer bekennen sich zum orthodoxen Christentum. Sie gehören allerdings zwei verschiedenen Kirchen an: der Ukrainisch-Orthodoxen Kirche (UOK) des Moskauer Patriarchats und der autokephalen (eigenständigen) Orthodoxen Kirche der Ukraine (OKU). Zudem gibt es eine römisch-katholische Minderheit mit rund einer Million Mitgliedern sowie die mit Rom verbundene (unierte) griechisch-katholische Kirche der Ukraine.

Das Heilige Feuer aus Jerusalem am 18. April 2020 im Kiewer Höhlenkloster Petscherska Lawra, Hauptsitz der ukrainisch-orthodoxen Kirche Moskauer Patriarchats. / © Sergey Korovayny (KNA)
Das Heilige Feuer aus Jerusalem am 18. April 2020 im Kiewer Höhlenkloster Petscherska Lawra, Hauptsitz der ukrainisch-orthodoxen Kirche Moskauer Patriarchats. / © Sergey Korovayny ( (Link ist extern)KNA )