Vatikan dringt auf bedingungslosen Waffenstillstand für Ukraine

Faire Verhandlungen

Die Waffenstillstands-Initiative von US-Präsident Trump für Russland und die Ukraine beschäftigt die internationale Diplomatie. Auch der Vatikan hat seine Vorstellungen, wie es laufen sollte - und wie nicht.

Dieses Standbild aus einem Video, das vom Pressedienst des russischen Verteidigungsministeriums veröffentlicht wurde, zeigt einen Blick die größte Stadt in der Region Kursk, nachdem sie von russischen Truppen eingenommen wurde.  / © Uncredited/Russian Defense Ministry Press Service/AP (dpa)
Dieses Standbild aus einem Video, das vom Pressedienst des russischen Verteidigungsministeriums veröffentlicht wurde, zeigt einen Blick die größte Stadt in der Region Kursk, nachdem sie von russischen Truppen eingenommen wurde. / © Uncredited/Russian Defense Ministry Press Service/AP ( (Link ist extern)dpa )

Der Vatikan dringt mit Blick auf den von US-Präsident Donald Trump vorgeschlagenen Waffenstillstand zwischen Russland und der Ukraine auf faire Verhandlungen. Der Heilige Stuhl hoffe, "dass die beteiligten Parteien die Gelegenheit zu einem aufrichtigen Dialog nutzen, der an keinerlei Vorbedingungen geknüpft ist und auf die Erreichung eines gerechten und dauerhaften Friedens abzielt", teilte der Vatikan am Montag mit. Auch solle alles nur Mögliche getan werden, um die Gefangenen zu befreien, hieß es.

Wolodymyr Selenskyj, Staatspräsident der Ukraine, trifft Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin / © Vatican Media/Romano Siciliani (KNA)
Wolodymyr Selenskyj, Staatspräsident der Ukraine, trifft Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin / © Vatican Media/Romano Siciliani ( (Link ist extern)KNA )

Weiter verwies das vatikanische Presseamt auf das Telefonat des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj mit Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin vom Freitag. Darin habe Selenskyj über die Waffenstillstandsinitiative der USA informiert, der sich die Ukraine angeschlossen habe. Ebenso habe Selenskyj in dem Gespräch Genesungswünsche für Papst Franziskus übermittelt, so die Mitteilung.

Kontakte zu beiden Seiten

Darin heißt es weiter, der Vatikan erneuere sein Gebet für den Frieden in der Ukraine. Bereits am Sonntag hatte der Papst in der schriftlich verbreiteten Ansprache zum Mittagsgebet zum Frieden aufgerufen, insbesondere für die "gequälte Ukraine".

Nach dem Telefonat von Freitag schrieb Selenskyj auf der Online-Plattform X, er zähle weiter auf die Unterstützung des Vatikans. "Der Heilige Stuhl hat eine Liste der in russischen Gefängnissen und Lagern festgehaltenen Ukrainer erhalten. Wir zählen auf die Unterstützung für ihre Freilassung", schrieb der Präsident. "Die Stimme des Heiligen Stuhls ist auf dem Weg zum Frieden von großer Bedeutung."

Am 4. März hatte auch der russische Außenminister Sergej Lawrow mit dem Kardinalstaatssekretär telefoniert; das Gespräch wurde vom Vatikan am 8. März bestätigt. Laut der italienischen Tageszeitung "Il Messaggero" schickte zudem Putin dem Papst zum Tag seines Amtsjubiläums (13. März) eine persönliche Botschaft.

Vatikandiplomatie

Der Heilige Stuhl unterhält derzeit diplomatische Beziehungen zu 183 Staaten weltweit. Hinzu kommen die EU und der Souveräne Malteserorden. 88 Staaten sowie die EU und der Malteserorden lassen ihre Botschafter beim Heiligen Stuhl in Rom residieren. Ferner sind die Arabische Liga, die Internationale Organisation für Migration und das UN-Hochkommissariat für Flüchtlinge UNHCR mit eigenen Gesandten beim Vatikan vertreten.

Vatikanflagge zwischen USA-Flaggen / © Michael Reynolds (dpa)