Weniger Kindeswohl-Meldungen bei Jugendämtern in Corona-Zeiten

"Dickes Ende" nach Lockern des Shutdowns

Die Meldungen bei Jugendämtern wegen Kindeswohlgefährdung sind nach Angaben des Kinderschutzbundes deutlich zurückgegangen. Als gute Nachricht in der Corana-Krise wertet das die Organisation aber nicht.

Gewalt gegen Kinder / © Nicolas Armer (dpa)
Gewalt gegen Kinder / © Nicolas Armer ( dpa )

Offenbar sind Meldungen bei Jugendämtern wegen Kindeswohlgefährdung nach Angaben des Kinderschutzbundes "drastisch" gesunken. "Vor dem Shutdown kamen etwa 60 Prozent dieser Meldungen von Schulen, Kitas und aus Kinderarztpraxen", sagte der Präsident des Deutschen Kinderschutzbundes, Heinz Hilgers, der "Rheinischen Post".

Im Schnitt drei Todesfälle pro Woche

"Die soziale Aufmerksamkeit ist zurückgegangen", sagte Hilgers. Und weiter: "Der Anschein ist: Es ist ruhiger geworden. Das dicke Ende könnte aber noch kommen." Das Ausbleiben von Meldungen könne nur die "Ruhe vor dem Sturm" von zahlreichen Inobhutnahmen nach dem Corona-Shutdown sein. Laut Hilgers sterben im Durchschnitt pro Woche in Deutschland drei Kinder aufgrund von Gewalt oder Vernachlässigung.


Quelle:
KNA , epd
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