Dommuseum in Hildesheim zeigt 1.000 Jahre alte Madonna

Vom Mittelalter bis heute

Die Ausstellung mit dem Titel "Oh my Gold!" in Hildesheim widmet sich der Entwicklung eines über 1.000 Jahre alten Meisterwerks der Goldschmiedekunst. Eine goldene Madonna erzählt von der Spiritualität vergangener Jahrhunderte.

Die Goldene Madonna des Hildesheimer Domschatzes mit dem Kopf von Walter Moroder aus dem Jahr 2014 / © Dommuseum Hildesheim/Monheim
Die Goldene Madonna des Hildesheimer Domschatzes mit dem Kopf von Walter Moroder aus dem Jahr 2014 / © Dommuseum Hildesheim/Monheim

Die Madonna als eines der ältesten und bedeutendsten Kunstwerke des Hildesheimer Domschatzes steht im Mittelpunkt einer Ausstellung im Dommuseum Hildesheim. 

Die Schau über die mehr als 1.000 Jahre alte Große Goldene Madonna ist von Freitag bis zum 26. Januar zu sehen, wie das Bistum Hildesheim am Donnerstag mitteilte. Die Figur stamme aus der Zeit Bischof Bernwards (950/60 bis 1022), unter dem das Bistum seine größte Bedeutung erlangte.

Die Ausstellung widmet sich besonders den vielfältigen Verwandlungen der Madonna vom Mittelalter bis heute. Zahlreiche Leihgaben aus anderen Sammlungen sollen den Vergleich mit ähnlich bedeutenden Bildwerken wie der Goldenen Madonna in Essen und der Imad-Madonna in Paderborn ermöglichen.

Ritter mussten vor der Statue ihren Eid leisten

Die Figur war laut Bistum bis ins 20. Jahrhundert im Hildesheimer Dom von zentraler Bedeutung. "Sie wurde mehrmals im Jahr bei Prozessionen mitgeführt oder auf dem Hochaltar zur Verehrung ausgestellt", erklärte Museumsdirektorin Claudia Höhl. 

"Auch mussten im Mittelalter die Lehnsträger und Ritter des Hildesheimer Bischofs vor der Statue ihren Lehnseid leisten." Reiche Schenkungen wie Ketten, Gewänder, Schleier und Kronen, bis in die Barockzeit hinein, belegten zusätzlich die große Bedeutung des Bildwerks.

Hildesheimer Dom

Hildesheimer Dom / © Daniel Pilar (KNA)
Hildesheimer Dom / © Daniel Pilar ( KNA )

Der erste Hildesheimer Dom wurde 872 errichtet. In seiner mehr als 1.000-jährigen Geschichte ist der Kirchenbau mehrmals erneuert oder umgebaut worden. Im Jahr 1046 wurde er durch einen Stadtbrand stark zerstört. Während der Barockzeit wurde der Innenraum mit Malerei und Stuck ausgeschmückt. Luftangriffe im Zweiten Weltkrieg zerstörten den Kirchenbau fast vollständig. Nach dem Wiederaufbau wurde er 1960 als bundesweit einziger Dom neu geweiht.

Heute zählt der Mariendom mit seiner Ausstattung zum Unesco-Weltkulturerbe.

Quelle:
KNA