Das Deutsche Rote Kreuz (DRK) baut seine humanitäre Hilfe für die vor Gewalt aus Myanmar ins benachbarte Bangladesch geflüchteten Menschen aus Rakhine aus. "Das DRK wird dazu beitragen, dass rund 25.000 Flüchtlinge sowie Menschen in den Gastgemeinden Zugang zu sauberem Trinkwasser und sanitären Einrichtungen erhalten", sagt Christof Johnen, Leiter Internationale Zusammenarbeit beim DRK, vor Ort. Sauberes Wasser und Hygiene seien besonders wichtig, um den Ausbruch von Krankheiten zu verhindern, so Johnen. Zur Zeit seien die humanitären Bedingungen in den Flüchtlingslagern in Bangladesch katastrophal. Die Menschen lebten in behelfsmäßig eingerichteten und überlasteten Camps.
Das DRK unterstützt außerdem mit Hygieneartikeln und Moskitonetzen, zudem werden Notunterkünfte gebaut. Finanziert wird die Ausweitung der humanitären Hilfe mit Mitteln des Auswärtigen Amtes. "Der humanitäre Bedarf ist ungebrochen hoch. Zudem gehen wir von einem weiteren Zuzug von Flüchtlingen aus, ein Ende ist hier noch immer nicht absehbar. Die Menschen haben Hilfe bitter nötig und wir sind froh und dankbar, dass wir mit den zusätzlichen Mitteln Hilfe leisten können", sagte Johnen.
Papst besucht Myanmar und Bangladesch
Die desolate Lage der Rohingya löst weltweite Empörung und Anteilnahme aus. Auch die katholische Kirche will deshalb in dem Konflikt vermitteln. Papst Franziskus wird in der nächsten Woche nach Myanmar und anschließend nach Bangladesch reisen. Franziskus trifft sich dort mit den Staatsspitzen beider Länder. Schon in der vergangenen Woche hatte der Heilige Vater eine Videobotschaft an die Bevölkerung Myanmars geschickt. Darin erklärte er, dass er "eine Botschaft der Versöhnung, des Verzeihens und des Friedens" bringe. Er komme in einer Gesinnung des Respekts und wolle die Nation gern ermutigen, "jegliche Anstrengung" zu unternehmen, damit zum Wohl der Allgemeinheit ein Leben in Harmonie und Zusammenarbeit möglich sei".
Bundesaußenminister Sigmar Gabriel hatte am Sonntag ein Aufnahmelager im südasiatischen Bangladesch besucht. "Die Lage der Flüchtlinge dort ist dramatisch", sagte der Außenminister. Von Myanmar erwartet Gabriel, dass es den Hunderttausenden Flüchtlingen der muslimischen Rohingya-Minderheit im benachbarten Bangladesch eine sichere Rückkehr ermöglicht. "Sie wollen alles dafür tun, dass Flüchtlinge zurückkehren können", sagte der SPD-Politiker nach einem Treffen mit der myanmarischen Regierungschefin Aung San Suu Kyi und anderen Außenministern.