Ehemaliger Osnabrücker Bischof Bode verlässt Bischofshaus

Nachfolge weiter unklar

Acht Monate nach seinem Rücktritt als Bischof von Osnabrück ist Franz-Josef Bode aus seiner Wohnung im Bischofshaus ausgezogen. Seine neue Bleibe befindet sich aber wieder in der Domumgebung, wie das Bistum am Dienstag mitteilte.

Franz-Josef Bode, ehemaliger Bischof von Osnabrück, auf dem Balkon seiner Wohnung im Bischofshaus in Osnabrück / © Lars Berg (KNA)
Franz-Josef Bode, ehemaliger Bischof von Osnabrück, auf dem Balkon seiner Wohnung im Bischofshaus in Osnabrück / © Lars Berg ( KNA )

Der Papst hatte am 25. März Bodes Rücktritt angenommen. Nach Kritik an seiner Aufarbeitung von Missbrauchsfällen hatte der Bischof den Verzicht auf sein Amt angeboten. Zudem spielten gesundheitliche Gründe eine Rolle.

Wohnräume für Nachfolger frei

Das Bischofshaus wird als Wohn- und Dienstsitz des Bischofs von Osnabrück genutzt. Wie aus der Mitteilung des Bistums weiter hervorgeht, werden die Wohnräume für den Nachfolger Bodes freigehalten, der jedoch zuerst gewählt und ernannt werden müsse: "Wann es soweit ist, ist noch offen - das entsprechende Verfahren liegt zur Bearbeitung beim Vatikan." Komplett leer stehe das Haus bis dahin nicht. Es werde weiter für Bürotätigkeiten und Sitzungen genutzt.

Chronik der Missbrauchs-Aufarbeitung bundesweit und in Freiburg

Januar 2010: Der Jesuit Klaus Mertes macht öffentlich, dass es an seiner Schule in Berlin sexualisierte Gewalt und Missbrauch gab - und die Fälle lange verschleiert wurden. Der Skandal löst eine Welle von Enthüllungen in der Kirche und in anderen Institutionen aus.

Februar 2010: Die katholischen Bischöfe bitten bei ihrer Vollversammlung in Freiburg um Entschuldigung. Ein Sonderbeauftragter (Bischof Stephan Ackermann aus Trier) wird benannt, eine Hotline für Betroffene eingerichtet.

Blick auf ein Wandkreuz während der Vorstellung des Missbrauchsgutachtens im Erzbistum München und Freising / © Sven Hoppe (dpa)
Blick auf ein Wandkreuz während der Vorstellung des Missbrauchsgutachtens im Erzbistum München und Freising / © Sven Hoppe ( dpa )
Quelle:
KNA