Die Mitglieder des Gremiums seien Experten "in eigener Sache" und verfügten über enormes Detailwissen zu vielen Aspekten "der perfiden sexuellen Gewalt gegen Kinder und Jugendliche", sagte Rörig am Montag anlässlich der Konstituierung des Betroffenenrats vor fünf Jahren. Vor allem bei dem Bemühen, Politik und Gesellschaft für das Thema zu sensibilisieren, sei das Erfahrungswissen von Betroffenen eine außerordentlich wertvolle Hilfe.
Mit der Konstituierung des Rats, der beim Missbrauchsbeauftragten angesiedelt ist, wurde die im damaligen Koalitionsvertrag der großen Koalition vorgesehene Beteiligung von Betroffenen auf Bundesebene verwirklicht. Der Betroffenenrat begleitet demnach die Arbeit des Missbrauchsbeauftragten auf mehreren Ebenen. Seine Mitglieder sind in Gremien wie dem "Nationalen Rat gegen sexuelle Gewalt an Kindern und Jugendlichen" vertreten, unterstützen Initiativen wie das Präventionsprojekt "Schule gegen sexuelle Gewalt" vor Ort und in der inhaltlichen Ausrichtung oder bringen ihre Erfahrungen in neue Gesetzesvorhaben ein. Der Rat hat zudem zwei Betroffenenkongresse mit internationalen Teilnehmenden ausgerichtet.
Wichtige Expertise
Das Gremium selbst teilte mit, die von den Mitgliedern geleistete ehrenamtliche Arbeit habe immer wieder gezeigt, wie wichtig es gerade auch bei Gesetzesvorhaben sei, die fachliche Expertise Betroffener und ihr Erfahrungswissen konsequent einzubeziehen. Notwendig sei ein funktionierendes, betroffenensensibles System aus nachhaltiger Prävention, zielgerichteter und koordinierter Intervention sowie schnellen Hilfen, das bei sexueller Gewalt zielgerichtet einschreiten könne.