"Mit der Zukunft Palästinas steht und fällt die Zukunft des Friedens und der Christen in Nahost", sagte er der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA) in der türkischen Stadt Iznik. Die Stadt, die in der Antike den Namen Nizäa trug, war Ort des ersten Ökumenischen Konzils, dessen 1.700-jähriges Jubiläum in diesem Jahr begangen wird.

Weiter forderte Laham die internationale Gemeinschaft auf, die 1947 von der UN beschlossene Teilung des Heiligen Landes in zwei Staaten Israel und Palästina entschlossen umzusetzen. Auch betonte er die zentrale Rolle der Nahostchristen. "Wenn es in Nahost keine Christen mehr gibt, wird es zu einem Zusammenstoß der Zivilisationen kommen, zu einem Kampf zwischen der arabisch-muslimischen Welt und dem Westen", sagte er.
Einheit der Christen betonen
Mit Blick auf das Konzilsjubiläum von Nizäa rief der Geistliche Kirchenführer dazu auf, sich positiv auf die existierende Einheit zu konzentrieren, anstatt die Trennung zu betonen. Die Zukunft der Ökumene, also der Einheit der Christen, liege darin, "ganz praktisch mehr Gemeinschaft" zu schaffen, etwa durch gemeinsame Ausbildung, Forschung und Zusammenarbeit.
Der 92-jährige Syrer war von 2000 bis 2017 "Patriarch von Antiochien und dem ganzen Orient, von Alexandrien und Jerusalem der griechischen Melkiten", so der offizielle Titel. Die melkitische griechisch-katholische Kirche ist eine mit Rom unierte Kirche. Laut der Stiftung Pro Oriente mit Sitz in Wien hat sie rund 1,6 Millionen Mitglieder.