Einstiger Patriarch macht Zukunft des Weltfriedens an Palästina fest

Zwei Staaten Israel und Palästina

Die Lösung des israelisch-palästinensischen Konflikts ist nach Worten des früheren melkitischen Patriarchen Gregoire III. Laham die zentrale Herausforderung im Nahen Osten. Dabei spricht er sich für die Zweistaatenlösung aus.

Vertriebene Palästinenser, die ihre Habseligkeiten tragen, entfernen sich von den Gebieten, in denen die israelische Armee nach Israels erneuter Offensive im Gazastreifen operiert / © Abdel Kareem Hana/AP (dpa)
Vertriebene Palästinenser, die ihre Habseligkeiten tragen, entfernen sich von den Gebieten, in denen die israelische Armee nach Israels erneuter Offensive im Gazastreifen operiert / © Abdel Kareem Hana/AP ( (Link ist extern)dpa )

"Mit der Zukunft Palästinas steht und fällt die Zukunft des Friedens und der Christen in Nahost", sagte er der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA) in der türkischen Stadt Iznik. Die Stadt, die in der Antike den Namen Nizäa trug, war Ort des ersten Ökumenischen Konzils, dessen 1.700-jähriges Jubiläum in diesem Jahr begangen wird.

Gregoire III. Laham / © Andrea Krogmann (KNA)

Weiter forderte Laham die internationale Gemeinschaft auf, die 1947 von der UN beschlossene Teilung des Heiligen Landes in zwei Staaten Israel und Palästina entschlossen umzusetzen. Auch betonte er die zentrale Rolle der Nahostchristen. "Wenn es in Nahost keine Christen mehr gibt, wird es zu einem Zusammenstoß der Zivilisationen kommen, zu einem Kampf zwischen der arabisch-muslimischen Welt und dem Westen", sagte er.

Einheit der Christen betonen

Mit Blick auf das Konzilsjubiläum von Nizäa rief der Geistliche Kirchenführer dazu auf, sich positiv auf die existierende Einheit zu konzentrieren, anstatt die Trennung zu betonen. Die Zukunft der Ökumene, also der Einheit der Christen, liege darin, "ganz praktisch mehr Gemeinschaft" zu schaffen, etwa durch gemeinsame Ausbildung, Forschung und Zusammenarbeit.

Der 92-jährige Syrer war von 2000 bis 2017 "Patriarch von Antiochien und dem ganzen Orient, von Alexandrien und Jerusalem der griechischen Melkiten", so der offizielle Titel. Die melkitische griechisch-katholische Kirche ist eine mit Rom unierte Kirche. Laut der Stiftung Pro Oriente mit Sitz in Wien hat sie rund 1,6 Millionen Mitglieder.

Zweistaatenlösung

Mit der Resolution 181 (II) hat die Vollversammlung der Vereinten Nationen am 29. November 1947 den UN-Teilungsplan für Palästina angenommen. Er sieht die Einrichtung zweier unabhängiger Staaten für Juden und Araber auf dem Gebiet Palästinas vor und wollte Jerusalem und Bethlehem unter internationale Kontrolle stellen. 

Getrennte Straße in der Judäischen Wüste / © Andrea Krogmann (KNA)