EKD-Synodenpräses fordert sachliche Debatte über Asylpolitik

"Weniger Emotionalisieren"

Die Synodenpräses der Evangelischen Kirche in Deutschland, Anna-Nicole Heinrich, fordert weniger Aufregung in der aktuellen Debatte über die Migrationspolitik. Die Menschen müssten im Mittelpunkt stehen.

Symbolbild Flüchtlingsunterkunft / © Julia Steinbrecht (KNA)
Symbolbild Flüchtlingsunterkunft / © Julia Steinbrecht ( KNA )

Man müsse mehr Sachlichkeit in den Diskurs bringen, dürfe nicht emotionalisieren und müsse trotzdem die Menschen in den Mittelpunkt stellen, sagte Heinrich am Montag in Berlin. Am Sonntag kommt unter ihrer Leitung die EKD-Synode in Würzburg zusammen, die das Thema "Migration, Flucht und Menschenrechte" als Schwerpunktthema hat.

Anna-Nicole Heinrich / ©  Heike Lyding (epd)
Anna-Nicole Heinrich / © Heike Lyding ( epd )

Heinrich erwartet nach eigenen Worten, dass die Synode der EKD frühere Beschlüsse zur Asylpolitik "konsolidiert". Die Diskurse, die in der gesamten Gesellschaft stattfinden, würden sich voraussichtlich auch in der Synode ausdrücken, sagte Heinrich. Gleichzeitig äußerte sie sich überzeugt, dass die Kirche bei ihrer "Position an der Seite der Schwachen" bleiben werde. Man werde "da nicht wegrücken, auch wenn die Diskussionen härter werden", sagte Heinrich.

Wahl neuer Mitglieder

Die EKD-Synode tagt von Sonntag bis Mittwoch in Würzburg. Auf der Tagesordnung steht auch der Umgang mit sexualisierter Gewalt. Auf der Grundlage der Anfang des Jahres veröffentlichten Studie zum Ausmaß von Missbrauch in der evangelischen Kirche sollen ein Maßnahmenplan verabschiedet und das Disziplinarrecht für Pfarrpersonen geändert werden.

Die Synode muss zudem nach dem Ausscheiden mehrerer Personen neue Mitglieder für den EKD-Rat wählen sowie einen neuen Vorsitz bestimmen, nachdem im vergangenen Jahr Annette Kurschus von diesem Amt zurückgetreten war. Kommissarisch wird der Rat aktuell von der Hamburger Bischöfin Kirsten Fehrs geführt, die als Favoritin in diese Wahl geht.

Über die "Aktion Neue Nachbarn" im Erzbistum Köln

Menschen aus allen Teilen der Welt müssen vor Krieg, Katastrophen, Verfolgung oder bitterer Armut fliehen und kommen nach teils langen Reisen zu uns. Die "Aktion Neue Nachbarn", 2014 von Erzbischof Rainer Maria Kardinal Woelki ins Leben gerufen, soll diesen Menschen helfen.

Zu den Zielen der Aktion gehören die Stärkung der Willkommenskultur für Flüchtlinge, die Förderung ihrer Integration im Erzbistum Köln, die Bedarfe von Flüchtlingen stärker in das Bewusstsein zu rücken und sowohl kirchliche und nicht-kirchliche Akteure und Initiativen zu vernetzen. 

Aktion neue Nachbarn – Flüchtlingshilfe im Erzbistum Köln / © https://aktion-neue-nachbarn.de/
Aktion neue Nachbarn – Flüchtlingshilfe im Erzbistum Köln / © https://aktion-neue-nachbarn.de/
Quelle:
epd