Das sagte das Kirchenoberhaupt am Samstag in einer Ansprache vor Teilnehmern eines internationalen Kongresses über Evangelisierung im Vatikan. Als Beispiel nannte Franziskus die "Apostolin Maria Magdalena", mit der sämtliche Verkündigung begonnen habe.
Nach ihrer eigenen Begegnung mit dem auferstandenen Christus am Ostermorgen, bei der aus ihrer Trauer Freude geworden sei, habe Maria Magdalena die anderen Apostel bekehrt und überzeugt. Die Erfahrungen vieler Menschen heute seien von Marias Erfahrungen gar nicht so weit entfernt, so Franziskus weiter. "Die Sehnsucht nach Gott, nach einer unendlichen und wahren Liebe, ist im Herzen jedes Menschen verwurzelt", sagte er.
"Engel aus Fleisch und Blut"
Es brauche nur jemanden, der diese Sehnsucht wiederbelebt. Daher könne jeder Christ, der evangelisiert - mit Tat und Wort den Glauben überzeugend verkündet -, zu einem "Engel aus Fleisch und Blut" werden, der die Botschaft weitergibt.
Mit Blick auf Schwierigkeiten und Hindernisse für die Evangelisierung heute verwies der Papst auf die ersten Christen. Damals habe sich alles gegen sie gestellt, das Römische Reich, das sie mit dem Tod bedrohte. "Lassen wir uns also nicht betrüben durch Dinge, die nicht klappen, durch Mühen und Unverständnis", so Franziskus. Trübsal, Traurigkeit sei keine christliche Tugend. Freude hingegen schon.
Die dreitägige Konferenz widmete sich "Evangelii gaudium" (Freude des Evangeliums), der ersten Enzyklika von Papst Franziskus. Organisiert wurde das Treffen mit dem Titel "Eine Kirche, die hinausgeht: Rezeption und Perspektiven von 'Evangelii gaudium'", vom Päpstlichen Rat für Neuevangelisierung.