Es brauche "Zeit und Reflexion, um den Schatz dieses Rundschreibens angemessen zu erschließen", schreibt Gerber in einer am Freitag veröffentlichten Würdigung. Die Enzyklika dokumentiere, "wie unverzichtbar der Dialog zwischen Menschen unterschiedlicher Weltanschauung ist". Für wegweisend hält Gerber Passagen des Lehrschreibens, in denen Franziskus nationale Alleingänge zur Bewältigung aktueller Krisen kritisiert.
Werte in Gesellschaft verankern
Der Papst mahne in diesem Zusammenhang, globale und lokale Verantwortung als "zwei untrennbare und gleichgewichtige Pole" zu verstehen.
Das Aufkommen neuer Nationalismen und eine "Grundskepsis bestimmter Kreise gegenüber den demokratischen Institutionen" fordern Kirche und Gesellschaft nach Gerbers Einschätzung neu heraus. Es sei deshalb nötig, "die Werte von Menschlichkeit und wechselseitigem Respekt tief in unserer Gesellschaft zu verankern".