In der Sankt-Josephs-Kirche fand am Sonntag der erste feierliche Kathedralgottesdienst statt. Auch in dem kommenden fünf Jahren feiern Erzbischof Heiner Koch und das Metropolitankapitel Sankt Hedwig, ein Beratungsgremium des Erzbischofs, dort die zentralen Gottesdienste des Erzbistums.
Neoromanische Basilika mit Jugendstilelementen
Die Kirche Sankt Joseph ist eine neoromanische Basilika mit Jugendstilelementen und zwei Türmen. Sie ist wie viele katholische Kirchen Berlins in die Häuserfront eingegliedert. Das Erzbistum wählte das Gotteshaus, weil es mit öffentlichen Verkehrsmitteln gut erreichbar ist. Es hat wie die Kathedrale rund 450 Sitzplätze.
Nach Angaben des Erzbistums wird die Hedwigskathedrale nach ihrer Schließung leer geräumt, die Einrichtungsgegenstände werden eingelagert. Zugleich wird sie für die Kuppelsanierung außen eingerüstet. Die Gräber der Berliner Bischöfe bleiben in der Krypta der Kathedrale.
Überreste von Dompropst Lichtenberg werden weggebracht
Die sterblichen Überreste von Dompropst Bernhard Lichtenberg (1875-1943) werden an dessen 75. Todestag am 5. November dagegen feierlich in die Kirche Maria Regina Martyrum in Berlin-Plötzensee überführt, die besonders dem Gedenken an die christlichen Gegner der Nationalsozialisten gewidmet ist.
Lichtenberg war ein bekannter Hitler-Gegner und starb auf dem Transport in das Konzentrationslager Dachau. Papst Johannes Paul II. sprach ihn 1996 selig und erhob ihn damit zum Vorbild des Glaubens. Nach Abschluss der Bauarbeiten kommt der Sarg Lichtenbergs wieder in die Kathedrale.