Erzbischof Gänswein verlässt den Vatikan

Nun ist es offiziell

Erzbischof Georg Gänswein hat keine Aufgabe mehr im Vatikan. Sein Amt als Präfekt des Päpstlichen Hauses, das er offiziell seit Dezember 2012 inne hatte, habe Gänswein am 28. Februar dieses Jahres beendet. Seine Zukunft bleibt unklar.

Kurienerzbischof Georg Gänswein (l.) und Papst Franziskus (Archivbild) / © Stefano Dal Pozzolo/Romano Siciliani (KNA)
Kurienerzbischof Georg Gänswein (l.) und Papst Franziskus (Archivbild) / © Stefano Dal Pozzolo/Romano Siciliani ( KNA )

Das teilte das vatikanische Presseamt am Donnerstag mit. Der Papst habe Gänswein angewiesen, ab dem 1. Juli vorläufig in seine Heimatdiözese zurückzukehren. Da der langjährige päpstliche Privatsekretär weiterhin Priester der Erzdiözese Freiburg ist, bleibt dieses Bistum im Südwesten Deutschlands für seine Versorgung zuständig.

Zur beruflichen Zukunft oder zu Aufgaben Gänsweins in Deutschland machten der Heilige Stuhl und das Erzbistum Freiburg keine Angaben.

Unklar ist bislang, wie eine Zusammenarbeit mit der Kirche vor Ort aussehen kann. Entsprechende Gespräche mit dem Freiburger Erzbischof Stephan Burger laufen. Das Erzbistum Freiburg bestätigte auf Anfrage nur, dass Gänswein in der ersten Juliwoche seinen Wohnsitz in Freiburg nehmen wird.

Erzbischof Georg Gänswein / © Harald Oppitz (KNA)
Erzbischof Georg Gänswein / © Harald Oppitz ( KNA )

Der Erzbischof hat in den vergangenen Wochen sein Erinnerungsbuch mit dem Titel "Nichts als die Wahrheit" in mehreren Lesungen im deutschsprachigen Raum vorgestellt, etwa am 16. Mai in Wiesbaden. Auf Fragen nach seiner beruflichen Zukunft antwortete er: "Ich bin nicht der, der entscheidet. Ich bin der, über den entschieden wird." Er mache dem Papst lediglich Vorschläge.

Vom Amt beurlaubt

Gänswein arbeitete viele Jahre für den aus Deutschland stammenden Benedikt - vor, während und nach dem Pontifikat. Seit 2013 diente er gleichzeitig Papst Franziskus als Haus-Präfekt. 2020 beurlaubte Franziskus Gänswein von diesem Amt, damit er sich ganz dem emeritierten Kirchenoberhaupt widmen könne.

Georg Gänswein (dpa)
Georg Gänswein / ( dpa )

In "Nichts als die Wahrheit" schrieb Gänswein, er sei damals "schockiert und sprachlos" über die Entscheidung gewesen. Das Buch sorgte international für Schlagzeilen und Diskussionen, weil es unter anderem Details über inhaltliche Konfliktlinien zwischen dem amtierenden und dem vorigen Papst enthält.

Information der Redaktion: Der Artikel wurde am 15.06.2023 um 13.45 Uhr aktualisiert.

 

Quelle:
KNA