Der Hamburger Erzbischof Stefan Heße hat das Mentoren-Pilotprogramm "Neustart im Team" für Flüchtlinge gewürdigt. Als Sonderbeauftragter für Flüchtlingsfragen der Deutschen Bischofskonferenz habe er in den vergangenen Monaten immer wieder für dieses Pilotprojekt geworben, sagte Heße am Donnerstag der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA).
Am selben Tag hatte das Bundesinnenministerium die Aufnahme der ersten Flüchtlinge in das Programm bekanntgegeben. Es handelt sich um zwei junge Frauen aus Syrien. Eine Mentoren-Gruppe von fünf Personen aus Nordrhein- Westfalen stellt den Frauen mit Unterstützung des Erzbistums Köln eine Wohnung zur Verfügung und wird ihnen bei der Integration zur Seite stehen.
"Bereits jetzt haben sich mehr als 30 Mentoren-Gruppen zusammengefunden, die helfen wollen", erklärte die Integrationsbeauftragte der Bundesregierung, Annette Widmann-Mauz (CDU). Das Pilotprogramm sei "gut angelaufen".
Kölner Engagement gewürdigt
Erzbischof Heße würdigte das Engagement der Kölner. "Die ehrenamtlich engagierten Gemeindemitglieder setzen um, wozu uns Papst Franziskus aufgerufen hat: 'aufnehmen, schützen, fördern, integrieren'." Er hoffe, so Heße, dass weitere Christen durch dieses Beispiel ermutigt würden, sich an dem Programm zu beteiligen.
Positiv äußerte sich auch Caritas-Präsident Peter Neher: Er sprach von einem positiven Signal der Zusammenarbeit staatlicher und zivilgesellschaftlicher Stellen.
Neuansiedlung besonders schutzbedürftiger Menschen
Bei "Neustart im Team" geht es um die Neuansiedlung (Resettlement) besonders schutzbedürftiger Menschen, die bereits in einem dritten Land Zuflucht gesucht haben, dort aber nicht bleiben können. Bis zu 500 Flüchtlinge sollen zunächst über das Pilotvorhaben in Deutschland aufgenommen werden. Sie werden vom Flüchtlingshilfswerk der Vereinten Nationen ausgesucht. Über die Aufnahme entscheidet das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge.
Das Anfang Mai gestartete Programm sieht vor, dass Mentoren den Geflüchteten bei der Suche einer Wohnung, Behördengängen und in der Freizeit helfen. Mindestens fünf Mentoren müssen sich gemeinsam dazu verpflichten, Flüchtlingen das Ankommen zu erleichtern und sie - zeitlich begrenzt - ideell und finanziell zu unterstützen. Neben der Evangelischen Kirche in Westfalen bieten auch die katholische Caritas und das Deutsche Rote Kreuz Informationen, Schulungen und Beratung an.