Neue Explosion vor Gerichtsgebäude in Sri Lanka

Erzbischof sagt zur Sicherheit Gottesdienste ab

Mittlerweile gibt es mindestens 359 Tote zu beklagen. Nach einer weiteren Explosion ohne weitere Opfer ist eine Panik ausgebrochen. Der Erzbischof hat aus Sicherheitsgründen alle Gottesdienste in den kommenden Tagen abgesagt.

Gedenken an die Opfer der Anschläge in Sri Lanka / © K.M. Chaudary/AP (dpa)
Gedenken an die Opfer der Anschläge in Sri Lanka / © K.M. Chaudary/AP ( dpa )

Nach den Osteranschlägen von Islamisten mit mindestens 359 Toten in Sri Lanka hat am Donnerstag eine Explosion vor einem Gericht östlich der Hauptstadt Colombo neue Panik ausgelöst. Der katholische Erzbischof von Colombo, Malcolm Ranjith, sagte aus Sicherheitsgründen alle Gottesdienste bis zum 29. April ab.

Rücktrittsforderungen

Derweil gehen die Untersuchungen über die Hintergründe der Anschläge weiter. Bei der Explosion in Pugoda, 40 Kilometer von Colombo entfernt, kam am Donnerstag niemand zu Schaden. Die Polizei durchsuchte im ganzen Land weiter Häuser. Am Mittwoch hatte Sri Lankas Präsident Maithripala Sirisena den Polizeichef und den Verteidigungssekretär des Landes wegen schwerer Fehler der Geheimdienste zum Rücktritt aufgefordert.

Hinweise wurden ignoriert

Indien hatte Sri Lanka mehrfach vor islamistischen Anschlägen über die Osterfeiertage gewarnt. Die Hinweise waren aber offenbar folgenlos geblieben. Die Polizei hat inzwischen um die 60 Verdächtige festgenommen. Nach Angaben der Regierung sollen die neun Selbstmordattentäter aus wohlhabenden Familien in Sri Lanka stammen.

Bei den Anschlägen auf Kirchen und Hotels am Ostersonntag starben mindestens 359 Menschen, darunter 45 Kinder. Um die 500 Menschen wurden verletzt. Die Terrormiliz "Islamischer Staat" (IS) hat sich inzwischen auf ihrer Website zu den Attentaten bekannt. Sie veröffentlichte Fotos und Videos der mutmaßlichen Selbstmordattentäter.


Kardinal Albert Malcolm Ranjith / © Romano Siciliani (KNA)
Kardinal Albert Malcolm Ranjith / © Romano Siciliani ( KNA )
Quelle:
epd
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