Erzbischof Tutu gibt Botschafterrolle bei Oxfam auf

Nach Sex-Skandal

Der Sexskandal bei Oxfam zieht weitere Konsequenzen nach sich: Nun hat Friedensnobelpreisträger Desmond Tutu seine Rolle als weltweiter Botschafter der Hilfsorganisation aufgegeben.

Mitarbeiter der Hilfsorganisation Oxfam sollen Sexorgien mit Prostituierten veranstaltet haben / © Nick Ansell/PA Wire (dpa)
Mitarbeiter der Hilfsorganisation Oxfam sollen Sexorgien mit Prostituierten veranstaltet haben / © Nick Ansell/PA Wire ( dpa )

"Der Erzbischof ist tief enttäuscht über Hinweise auf Unmoral und mögliche Kriminalität bei humanitären Helfern im Umfeld der Organisation", heißt es in einer Erklärung seines Büros vom Donnerstag. Der frühere anglikanische Erzbischof von Kapstadt folgt damit der britischen Schauspielerin Minnie Driver (48), die bereits am Vortag als Oxfam-Botschafterin zurückgetreten war.

Sexpartys in Haiti und im Tschad

Medien hatten über Sexorgien mit Prostituierten und Oxfam-Mitarbeitern in Haiti und im Tschad berichtet. Zu Wochenbeginn war deshalb Vizepräsidentin Penny Lawrence zurückgetreten. Zuvor hatte die EU-Kommission eine Streichung ihrer Mittel für Oxfam angedroht, sollten die Vorwürfe nicht rasch aufgearbeitet werden.

Auch Übergriffe bei "Ärzte ohne Grenzen"

Am Mittwoch hatte unterdessen auch Ärzte ohne Grenzen sexuelle Übergriffe öffentlich gemacht. 2017 habe es deshalb 19 Entlassungen gegeben, teilte die internationale Hilfsorganisationen mit Sitz in Genf mit. Insgesamt seien im vergangenen Jahr 146 Beschwerden eingegangen, darunter auch Vorwürfe von Diskriminierung und Machtmissbrauch. Mit rund 40.000 Mitarbeitern weltweit zählt Ärzte ohne Grenzen zu den größten Hilfsorganisationen der Welt.


Quelle:
KNA
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