Erzbischof von Dakar kritisiert Wahlverschiebung im Senegal

Nicht auf eigene Vorteile schauen

Der Erzbischof von Dakar, Benjamin Ndiaye, hat die angekündigte Verschiebung der Präsidentenwahl im Senegal kritisiert. Vor Journalisten sagte er, er sei ratlos angesichts der Entwicklung. Das friedliche Zusammenleben sei zentral.

Frauen in traditioneller Kleidung / © Jean-Matthieu Gautier (KNA)
Frauen in traditioneller Kleidung / © Jean-Matthieu Gautier ( KNA )

Der 75-jährige Erzbischof Ndiaye pochte außerdem auf die Einhaltung der Gesetze. Man müsse sich an die Verfassung und Regeln halten und solle nicht auf eigene Vorteile schauen.

Schulmädchen in einem Vorort von Dakar / ©  Odile Jolys (epd)
Schulmädchen in einem Vorort von Dakar / © Odile Jolys ( epd )

Am Samstag hatte Präsident Macky Sall angekündigt, die für den 25. Februar geplante Präsidentenwahl zu verschieben. Seine Amtszeit endet am 2. April, und er tritt nicht erneut an. Offizieller Grund sind Unstimmigkeiten bei der Kandidatenliste.

Mit der PDS hatte auch eine Oppositionspartei eine Verschiebung beantragt. Ihr Kandidat Karim Wade war nicht zugelassen worden. In Dakar gibt es allerdings zahlreiche Spekulationen, wie weit die Verschiebung politisch motiviert ist.

Demonstrationen unter Tränengas

Am Sonntagnachmittag gingen daraufhin in Dakar und anderen Städten Menschen auf die Straße und forderten, den 25. Februar als Termin beizubehalten. Die Polizei setzte Tränengas ein.

Für den Montag haben Oppositionsbündnisse zu Protesten vor dem Parlament aufgerufen. Senegalesische Medien berichten, dass dort möglicherweise abgestimmt wird, den Wahltermin auf den 25. August zu verlegen.

Quelle:
KNA