Erzbistum Köln setzt verstärkt auf Solaranlagen auf Dächern

Eigene Energie erzeugen

Das Erzbistum Köln investiert in nachhaltige Energieerzeugung. Nicht nur Kirchen, sondern auch andere Gebäude sollen mit Photovoltaik-Anlagen bestückt werden. Wolfgang Anheyer erklärt, was funktioniert und was nicht geeignet ist.

Symbolbild Handwerker baut eine Solaranlage auf ein Dach / © anatoliy_gleb (shutterstock)
Symbolbild Handwerker baut eine Solaranlage auf ein Dach / © anatoliy_gleb ( shutterstock )

DOMRADIO.DE: Wo kommen die Anlagen im Erzbistum Köln überall drauf?

Wolfgang Anheyer (DR)
Wolfgang Anheyer / ( DR )

Wolfgang Anheyer (Klimaschutzkoordinator im Erzbistum Köln): Das zu beantworten, ist gar nicht so einfach. Man denkt vielleicht, dass sich die Kirchengebäude sehr gut anbieten, denn durch die Ost-Ausrichtung haben sie ein schönes großes Dach Richtung Süden.

Allerdings ist das gar nicht so ideal, weil es recht hohe Dächer sind. Da ist meist viel Gerüstbau nötig. Viele Kirchen sind auch mit Schiefer gedeckt. Das ist aufwendig und die Statik muss natürlich auch passen.

Zuletzt gibt es noch das Thema Denkmalschutz. Diesbezüglich gibt es zum Glück eine Erleichterung im Denkmalschutzgesetz in NRW. Allerdings ist es trotzdem noch ein Hemmschuh.

Aber es gibt ja noch einige andere Gebäude, die ein besseres Energieverbrauchsverhalten haben. Dazu zählen zum Beispiel Kitas, die sind wesentlich besser geeignet dafür oder auch Pfarrhäuser beziehungsweise Pfarrzentren, die große Dächer haben.

DOMRADIO.DE: Wie es da der Stand der Dinge?

Anheyer: Es gibt ein paar Pioniere, die schon vor Jahren damit angefangen haben, vereinzelte Anlagen zu realisieren.

Wir sind jetzt dabei, mit einem eigenen Team richtig zu starten und haben auf der Projektliste acht Anlagen, die schon in Betrieb sind, dazu zwei in Bau und noch 24 in Planung. Schließlich gibt es noch einige auf der Warteliste.

DOMRADIO.DE: Wie viel Energie kann man denn dadurch ungefähr sparen? Kann man das überhaupt sagen?

Anheyer: Ja, natürlich. Man produziert ja Energie. Das, was man verbraucht, ist unabhängig davon unverändert. Man spart das, was man einkauft, dadurch sozusagen ein. Das liegt im Bereich von vielleicht 20 Prozent, weil man auch in anderen Zeiten, im Winter und wenn es dunkel ist, trotzdem Strom braucht.

Symbolbild Solaranlagen, Photovoltaik, Solarenergie / © Thinnapob Proongsak (shutterstock)
Symbolbild Solaranlagen, Photovoltaik, Solarenergie / © Thinnapob Proongsak ( shutterstock )

DOMRADIO.DE: Was passiert denn, wenn es viel regnet? Hat man dann zu wenig Strom und das Licht bleibt aus?

Anheyer: Das Licht geht natürlich nicht aus, da man trotzdem einen Stromanschluss hat und den Strom aus dem Netz bezieht. Das ist aber trotzdem ein wichtiger Beitrag. Wenn man Strom im Sommer mittags im Überfluss produziert, verdrängt er anderen Strom im Netz. Insofern profitieren wir vom Netzanschluss.

DOMRADIO.DE: Viele Menschen denken darüber nach, selber aufzurüsten und Sonnenenergie auf dem Dach zu nutzen. Mit welchen Überlegungen fängt man da an?

Anheyer: Da ist es zunächst wichtig zu schauen, wie das Dach aussieht. Ist es abgeschottet? Hat es eine große Fläche oder sind da lauter kleine Erker drauf?

Um das Potenzial einzuschätzen, gibt es einen "Energieatlas NRW", den man im Internet gut finden kann. Da gibt es ein Solarkataster, bei dem man einfach mal die Adresse eingeben kann. Es wird dann angezeigt, ob das Dach einigermaßen gut geeignet ist.

Das Interview führte Dagmar Peters.

Quelle:
DR