Erzbistum Köln vergibt per Los Plätze im Diözesanpastoralrat

Über 450 Bewerber

Das Erzbistum Köln hat in einem Losverfahren unter notarieller Aufsicht 18 Plätze für die Teilnahme am neuen Diözesanpastoralrat vergeben. Über 450 Personen hatten sich für das zentrale Beratungsgremium des Erzbischofs beworben.

Blick auf den Kölner Dom / © Tian Ye (shutterstock)

Es ist ein neuer und ungewöhnlicher Weg, den das Erzbistum Köln mit der Neuaufstellung des zentralen pastoralen Beratungsgremiums des Erzbischofs geht. 18 der insgesamt 51 Plätze im neuen Diözesanpastoralrat (DPR) wurden erstmalig in einem offenen Losverfahren an interessierte Laien vergeben.

Hintergrund ist, dass der DPR nach zehn Jahren weiterentwickelt und von 75 auf 51 Mitglieder verschlankt wurde. Alle bislang vertretenen Gremien werden auch weiterhin im DPR repräsentiert werden, jedoch mit weniger Mitgliedern. 

Neue Form der Mitsprache

Gleichzeitig werden dem neuen DPR neben den geborenen, entsendeten und berufenen Mitgliedern 18 frei geloste Laien – getauft und gefirmt – aus dem Erzbistum Köln angehören. Diese dürfen weder haupt- noch nebenamtlich im Dienst für das Erzbistum stehen. Ziel des Erzbischofs ist es, den Anteil der Laien im DPR deutlich zu erhöhen und deren Mitsprache ein wesentlich stärkeres Gewicht zu geben.

Das Maternushaus, Tagungszentrum des Erzbistums Köln / © Julia Steinbrecht (KNA)
Das Maternushaus, Tagungszentrum des Erzbistums Köln / © Julia Steinbrecht ( KNA )

Die Verlosung dieser 18 Plätze sowie der 18 Ersatzkandidaten hat am 19. September presseöffentlich unter Aufsicht des Notariats Dr. Fleischhauer und Dr. Wochner im Maternushaus in Köln stattgefunden. Simon Schmidbaur, Leiter des Bereichs Strategie & Evangelisierung, zeigte sich sehr erfreut über die hohe Anzahl der beim Notariat eingegangenen Bewerbungen: "Die Idee, neue Wege im DPR zu gehen und den Anteil der Laien im DPR deutlich zu erhöhen, kommt offenbar bei den Katholikinnen und Katholiken im Erzbistum Köln gut an. Wir freuen uns sehr, das sich 454 Menschen entschlossen haben, sich aktiv um einen Platz im DPR zu bewerben und die pastorale Beratung des Erzbischofs zu gestalten." 

Das Bewerbungsverfahren erfolgte über ein Onlineformular auf der Website des Erzbistums. Die Bewerbungen wurden von dort automatisiert und unmittelbar an das beauftragte Notariat Dr. Fleischhauer – Dr. Wochner aus Köln gesendet, womit das Verfahren vollständig aus den Händen des Erzbistums gegeben wurde. Das Erzbistum Köln hatte zu keinem Zeitpunkt Informationen darüber, wer sich für einen Platz beworben hat.

Ausgewogene Zusammensetzung

Durch Aufteilung der Bewerbungen auf verschiedene Lostöpfe wurde seitens des Notariats die Vorgabe gewährleistet, dass eine ausgewogene Altersstruktur sowie regionale Belange (Stadt-/Landbevölkerung) berücksichtigt werden und schließlich eine paritätische Besetzung Männer und Frauen erfolgt ist. Eine regelmäßige Erneuerung der Zusammensetzung wird durch ein alle fünf Jahre neu durchgeführtes Losverfahren gewährleistet. Ein erneutes Bewerben hierfür ist möglich.

Dem neuen DPR werden neben den 18 gelosten Laien weitere 18 entsendete Mitglieder, bis zu sechs vom Erzbischof frei zu berufende Mitglieder sowie bis zu neun geborene Mitglieder angehören.

Die weiteren Schritte

Unmittelbar nach der Auslosung haben die gelosten Kandidatinnen und Kandidaten ein Bestätigungsschreiben des Notariats erhalten. Sobald alle Adressen der Ausgelosten dem Erzbistum mitgeteilt wurden, erhalten diese vom Erzbischof eine Einladung zu einem ersten persönlichen Kennenlernen in Köln. 

Die Daten der nicht-gelosten Menschen verbleiben beim Notariat und werden zeitnah nach dem Losverfahren dort gelöscht. Das Erzbistum Köln hat zu keinem Zeitpunkt Zugang zu diesen Daten.

Die konstituierende Sitzung des neuen DPR ist für den 16. November 2024 terminiert.

Erzbistum Köln

Das Erzbistum Köln zählt zu den bedeutendsten Diözesen in Deutschland. Mit rund 1,9 Millionen Katholiken hat es die meisten Mitglieder, gefolgt von Münster, Freiburg und Rottenburg-Stuttgart (je rund 1,8 Millionen). Das Vermögen liegt bei rund 3,8 Milliarden Euro. Damit liegt Köln auf Platz drei hinter Paderborn (7,15 Milliarden Euro) und München-Freising (6,1 Milliarden Euro).

Blick auf den Kölner Dom / © saiko3p (shutterstock)