"Egal wie groß die Opfer sind", betonten sie. Es gehe um Leben oder Tod, heißt es in einer Stellungnahme nach dem monatlichen Bischofstreffen am Patriarchatssitz in Bkerke nördlich von Beirut.
Systematische Demütigung
Die Bürger des Libanon würden systematisch gedemütigt, so die Bischöfe. Sie verwiesen auf die Warteschlangen an Tankstellen, das weitgehende Fehlen von Medikamenten und Grundnahrungsmitteln sowie die Schwierigkeiten für Libanesen, an Ersparnisse bei Banken zu gelangen.
Die Bischöfe appellierten in ihrer Stellungnahme an das Gewissen insbesondere der Händler, Importeure und Schmuggler, die Situation angesichts des Leidens der Menschen nicht auszunutzen, um illegale Gewinne zu erzielen. Wer illegal Waren horte, müsse vor Gericht gestellt, beschlagnahmte Waren an Bedürftige verteilt werden.
Scharfe Kritik an der Politik
Den politisch Verantwortlichen warfen die maronitischen Bischöfe eine "unverantwortliche Beharrlichkeit im Missmanagement öffentlicher Interessen und öffentlicher Gelder" vor. Die politische Krise habe sich unterdessen derart verschärft, dass seit mehr als einem Jahr keine Regierungsbildung möglich sei.
Die internationale Gemeinschaft riefen die Bischöfe dazu auf, zum Schutz des Libanons, seiner politischen Struktur und des Schicksals seiner Bürger beizutragen. Dazu müssten die internationalen Beschlüsse rasch "mit Nachdruck und Entschlossenheit" umgesetzt werden.