Eine Opferinitiative äußerte die Hoffnung, die Aufarbeitung "eng und kritisch begleiten zu können".
Ackermann nimmt an erstem Treffen teil
Bischof Stephan Ackermann nahm an einem ersten Treffen der Mitglieder teil. Dabei wurde den Angaben zufolge über Aufgaben und Arbeitsweise gesprochen. "Ohne die Beteiligung von Betroffenen können weder Aufarbeitung noch Prävention gelingen", sagte Ackermann, der auch Missbrauchsbeauftragter der Deutschen Bischofskonferenz ist.
Der Betroffenenbeirat ist ein wichtiger Faktor bei der Aufarbeitung von Missbrauch in der Diözese. Für die Mitarbeit haben sich demnach nur Männer gemeldet. Der Beirat soll auch zwei Mitglieder für die vom Bistum eingesetzte unabhängige Aufarbeitungskommission benennen. Die anderen fünf Mitglieder für dieses Gremium stehen fest. Die Kommission soll laut Ackermann untersuchen, wo Strukturen Missbrauch ermöglicht und Aufdeckung verhindert haben.
Es entstseht öffentlicher Druck
Ein Beirats-Mitglied ist Mitglied im Verein Missbit, in dem sich Missbrauchsopfer zusammengeschlossen haben. Missbit-Sprecher Hermann Schell zeigte sich zugleich besorgt, dass viel Arbeit auf die Kommission zukomme und sie überfordert werden könne. Öffentlich würden bereits Wünsche und Themen benannt. Dadurch entstehe Druck.
Zudem seien viele Fälle sehr kompliziert. Missbit hält es daher für sinnvoll, zur Aufarbeitung externe Gutachter einzubeziehen.
Die katholische Kirche in Deutschland hatte 2020 mit dem Missbrauchsbeauftragten der Bundesregierung Kriterien zur Aufarbeitung von Missbrauch vereinbart. Demnach soll es in allen 27 Bistümern eine unabhängige Kommission zur Aufarbeitung geben.