"Wir werden in den Kliniken jetzt eingeholt von den Infektionen, die vor vier Wochen stattgefunden haben", sagte Montgomery der "Passauer Neuen Presse" am Samstag. Auch die Triage werde "mit Sicherheit" wieder im Raum stehen. Triage bedeutet, dass Mediziner aufgrund von knappen Ressourcen entscheiden müssen, wem sie zuerst helfen.
Kliniken stellen sich auf Ansturm ein
"Wir waren sehr dankbar, dass sie in den ersten beiden Wellen nicht gebraucht wurde. Es ist vorstellbar, dass es zu Situationen kommt, in denen sie angewendet wird", ergänzte Montgomery. Es sei deshalb richtig, dass sich die Kliniken sich auf einen Ansturm einstellen.
Der Begriff "Triage" bezeichnet in der Medizin eine Methode, um im Fall einer Katastrophe oder eines Notfalls die Patienten auszuwählen, die zuerst eine medizinische Versorgung erhalten. Das Wort kommt aus dem Französischen und bedeutet übersetzt "Auswahl" oder "Sortieren".
Mögliche Kriterien für Triage
Bei der Triage im Falle der Corona-Pandemie geht es vor allem um die ärztliche Entscheidung, wer eine intensivmedizinische Behandlung oder ein Beatmungsgerät erhält, wenn nicht hinreichend Ressourcen vorhanden sind.
Um eine ethisch fragwürdige Priorisierung zu vermeiden, hatten medizinische Fachorganisationen in Deutschland Kriterien für eine möglicherweise notwendige Triage bei Corona-Patienten entwickelt und zur Diskussion gestellt.
Wesentliche Kriterien sind dabei der Patientenwille und die Überlebenschance. Das Alter der Patienten soll nicht maßgeblich sein.