Europas Bischöfe tagen bei Rom

Fokus auf Frieden und Wirtschaft

Wirtschafts- und Sicherheitsfragen stehen im Fokus des Frühjahrstreffens der EU-Bischofskommission. Im Austausch mit Kardinal Parolin und Politikern geht es um Europas Zukunft. Auch Pilgern zur Heiligen Pforte ist Teil des Programms.

Hinweisschild am Sitz der Kommission der Bischofskonferenzen der Europäische Union (COMECE) / © Julia Steinbrecht (KNA)
Hinweisschild am Sitz der Kommission der Bischofskonferenzen der Europäische Union (COMECE) / © Julia Steinbrecht ( (Link ist extern)KNA )

Die katholischen Bischöfe in Europa beraten in dieser Woche über die innere Einheit Europas. Aus der aktuellen "weltweiten Unruhe und Instabilität" ergäben sich vielfältige wirtschaftliche und geopolitische Herausforderungen für die Europäische Union, geht aus einer Mitteilung der EU-Bischofskommission (COMECE) im Vorfeld der Tagung hervor.

Bei der dreitägigen Frühjahrsversammlung der COMECE in Nemi bei Rom werden ab Mittwoch unter anderem der vatikanische Chefdiplomat, Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin, und die früheren EU-Kommissare und italienischen Ministerpräsidenten Mario Monti und Paolo Gentiloni erwartet. Geplant ist auch ein Austausch mit dem päpstlichen Außenbeauftragten Erzbischof Paul Richard Gallagher und dem EU-Botschafter beim Heiligen Stuhl, Martin Selmayr.

Friedensförderung und Verteidigung

Mit Kardinalstaatssekretär Parolin wolle man sich über "die Rolle der COMECE bei der Stärkung des europäischen Projekts, das auf der Förderung des Friedens und der grundlegenden Menschenrechte beruht" austauschen. Beim Dialog mit Gentiloni werde ein besonderer Schwerpunkt auf wirtschaftlicher Wettbewerbsfähigkeit und europäischer Verteidigung liegen.

Am Donnerstag wollen sich die Europabischöfe den Pilgerinnen und Pilgern anschließen, die im Heiligen Jahr der katholischen Kirche nach Rom pilgern, und die Heilige Pforte am Petersdom durchschreiten. Auch ein Gottesdienst in der vatikanischen Basilika mit Erzbischof Gallagher ist vorgesehen.

Die COMECE setzt sich aus den delegierten Bischöfen der katholischen Bischofskonferenzen der 27 Mitgliedsstaaten der EU zusammen. Die Kommission verfolgt und analysiert den politischen Prozess der EU in kirchenrelevanten Bereichen. Präsident ist der italienische Bischof Mariano Crociata. Das Generalsekretariat der COMECE hat seinen Sitz nur wenige Meter vom Europaparlament in Brüssel entfernt.

Die EU-Bischofskommission COMECE

Etwa die Hälfte der Bewohner in der Europäischen Union sind nach Vatikan-Angaben Katholiken. Um den Dialog mit EU-Institutionen zu pflegen und Anliegen der katholischen Kirche zu Gehör zu bringen, unterhalten die Bischofskonferenzen der 27 Mitgliedstaaten eine eigene Kommission, die COMECE. Die Abkürzung steht für das lateinische "Commissio Episcopatum Communitatis Europensis".

Eingangsschild am Sitz der COMECE in Brüssel / © Julia Steinbrecht (KNA)