Vielmehr sei es eine Feier, die Vielfalt und Segen für alle in den Mittelpunkt stelle. Die Paare hätten an der Christuskirche im Stadtgarten die Möglichkeit, unkompliziert kirchlich gesegnet zu werden. Man wolle jenen, die aus verschiedenen Gründen bisher auf eine Hochzeit verzichtet hätten, Segen spenden.
Wegen der großen Nachfrage sind die mehr als 40 ursprünglich verfügbaren "Zeitslots" für die im Vorfeld angemeldete Segnungs-Hochzeiten allerdings bereits ausgebucht, berichtete ein Sprecher der vier Kölner Kirchenkreise. "Wir freuen uns, dass es eine so große Resonanz gibt."
Für Paare, die spontan zur Christuskirche kommen und sich im Freien, in der Kirche, auf dem Kirchturm oder im Seifenblasenregen segnen lassen möchten, werden mehr als 50 weitere Plätze vorgehalten. Etwa 30 Pfarrer und ehrenamtliche Prediger seien vor Ort. Der Begriff Hochzeit ist nicht rechtlich geschützt, dagegen ist eine Trauung eine formelle Eheschließung.
Nach eigenen Wünschen gestalten
"Vielfalt feiern" sei das Motto, so der evangelische Kirchenverband. Das könne sich in der Vielfalt der Paare hinsichtlich Alter, sexueller Identität und Herkunft widerspiegeln, aber auch in der Gestaltung des Festes. Die Paare könnten es nach ihren Wünschen gestalten. Rund um die Kirche gebe es verschiedene Stationen, an denen Hochzeitsfeierlichkeiten stattfinden können. Das gelte auch für die Musik. Möglich sei eine Rikschafahrt durch das Viertel. Ein Kaffeemobil soll auch vor Ort sein.
Sammy Wintersohl, Sprecher des Evangelischen Kirchenverbands Köln und Region, verwies auf ein vor einem Jahr in Köln organisiertes Tauffest am Rhein. Dabei waren fast 200 Menschen, vor allem Kinder, getauft worden. "Es gibt ein großes Bedürfnis nach Ritualen", berichtete er.
Die guten Erfahrungen mit einer in Berlin veranstalteten Popup-Hochzeit hätten die Kölner ermutigt, ebenfalls eine Veranstaltung mit einer Segnung für Paare durch Kirchenvertreter anzubieten. Es solle ein fröhliches Fest mit Happening-Charakter werden. Köln stehe für Vielfalt und Diversität. Gleichgeschlechtliche Paare werden in der Evangelische Kirche im Rheinland seit Jahren gesegnet und getraut.