Das berichtet die Zeitung "Los Tiempos" am Freitagabend (Ortszeit). Den Ex-Militärs werden Terrorismus und Beteiligung an einem bewaffneten Aufstand vorgeworfen. Ihnen drohen bei einer Verurteilung bis zu 20 Jahre Haft.
Zúñiga gilt als Anführer eines mutmaßlichen Putschversuches am Mittwoch, der aber nach wenigen Stunden beendet wurde. Zwei gepanzerte Wagen hatten das Tor des Präsidentenpalastes durchbrochen, Soldaten hatten das Stadtzentrum von La Paz besetzt. Präsident Luis Arce tausche danach die gesamte Armeespitze aus.
Spekulationen um das Motiv
21 weitere Militärs wurden festgenommen, wie Innenminister Eduardo del Castillo sagte. Zúñiga sei die Schlüsselfigur und in ein Hochsicherheitsgefängnis in die Stadt El Alto gebracht worden.
Über die Gründe des vereitelten Staatsstreiches wird weiter spekuliert. Zúñiga hatte ausgesagt, er sei von Präsident Arce angestiftet worden, der mit der niedergeschlagenen Rebellion seine Popularität erhöhen wollte. Arce wies diese Darstellung zurück.
Instrument eines politischen Machtkampfes
Teile der Opposition und auch Anhänger von Ex-Präsident Evo Morales zweifeln jedoch die offizielle Version der Regierung an. Was sei das für ein Putsch, ohne Schüsse, ohne Verletzte, fragte Morales auf einer Pressekonferenz in Cochabamba laut dem Medienbericht.
Die ehemaligen Verbündeten Morales und Arce liefern sich innerhalb der Regierungspartei MAS einen erbitterten Machtkampf. Sie wollen beide bei der Präsidentschaftswahl im nächsten Jahr als Kandidaten antreten und mobilisieren schon jetzt ihre Anhänger. Morales, der Bolivien von 2006 bis 2019 regierte, ist noch Vorsitzender der sozialistischen Partei MAS.