Die zentrale Feier der Auferstehung des Herrn ist die Vigil, die Nachtfeier. Denn die Auferstehung geschieht in der Nacht. Die Heilige Schrift kennt keine Zeugen der Auferstehung selbst, sie berichtet von Zeugen, die in der Morgenfrühe dem Auferstandenen begegnet sind.
Die Feier ist geprägt von den Ursymbolen des menschlichen Lebens: Licht und Dunkelheit, Feuer und Wasser, Tod und Leben. Sie eröffnet einen Raum, in den die einzelne Person sich mit ihren grundlegenden Erfahrungen hineingeben und in die Gegenwart Gottes stellen kann. Gott will von Anfang an das Heil der Menschen, aller Menschen.
Die Botschaft dieser Nacht – die Auferstehung des Herrn, an der uns Christen Anteil geschenkt wird – entfaltet die Liturgie in vier Schritten:
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Im Licht der Osterkerze singt das Exsultet, das große Osterlob am Beginn des Gottesdienstes, vom Ereignis des Heils, das wir in dieser Nacht jubelnd feiern.
- Im Wortgottesdienst gedenken wir der Geschichte der Welt und der Menschen seit der Erschaffung der Welt mit all ihrem Glanz und mit Versagen, Schuld und Unheil und der immer neuen barmherzigen Gnade, in der Gott den Menschen nicht loslässt.
- In der Feier der Taufe und der Erneuerung des Taufversprechens wird für jeden und jede Einzelne Wirklichkeit, dass wir angenommen sind als geliebte Kinder Gottes, Schwestern und Brüder des Auferstandenen.
- In der Feier der Eucharistie sind wir mit den Jüngern vereint, die ihn beim Brotbrechen als ihren Begleiter erkannten.
Aus: TeDeum – Das Stundengebet im Alltag, April 2025, www.tedeum-beten.de. Messbuch 2025, Butzon & Bercker.