Die katholische Kirche in Frankreich verzeichnet ein Zwischenhoch bei den Priesterweihen: 105 Neupriester in diesem Jahr sind ein deutliches Plus gegenüber 88 im Vorjahr, allerdings weniger als die 122 von 2022, wie die Zeitung "La Croix" (online Mittwochabend) unter Berufung auf die Französische Bischofskonferenz berichtet.
Insgesamt sei die Zahl der Priesteramtskandidaten (Seminaristen) rückläufig. Rund zwei Drittel sind demnach Weltpriester für die Diözesen, die übrigen Mitglieder religiöser Orden und geistlicher Gemeinschaften.
Die meisten Neupriester, nämlich neun, kommen erneut aus der Gemeinschaft Saint-Martin. Die meisten Weltpriester weihen das Erzbistum Paris und die Diözese Frejus-Toulon. Bei den Ordensgemeinschaften gibt es in diesem Jahr sechs neue Jesuitenpriester, bei den Dominikanern lediglich einen.
Zahl der Katholiken rückläufig
Die katholische Kirche in Frankreich zählt zu den traditionsreichsten und geistesgeschichtlich wichtigsten in Europa. Zu Frankreichs Kulturerbe gehören ungezählte Klöster und Kathedralen von Weltrang.
Noch jeder zweite der etwa 67 Millionen Einwohner Frankreichs bezeichnet sich heute als katholisch. Allerdings ist die Zahl der praktizierenden Katholiken, der Priester und der Ordensleute seit Jahrzehnten stark rückläufig. Selbst katholische Medien bezifferten die "Praktizierenden" zuletzt mit nur noch zwei Prozent der Bevölkerung, mit unterschiedlicher regionaler Ausprägung. Dafür sind in Frankreich rechtskatholische, traditionalistische Strömungen vergleichsweise stark vertreten.