Frauen mit geistiger Behinderung zur Kommunionshelferin beauftragt

Außergewöhnlicher Schritt

Im Erzbistum Paderborn haben erstmals zwei Frauen mit geistiger Behinderung eine Beauftragung zur Kommunionshelferin erhalten. Die Frauen durchliefen einen eintägigen Kurs und sind nun zum Kommunionshelferdienst berechtigt.

Hostienschale / © Stefano Dal Pozzolo/Romano Siciliani (KNA)

Das Erzbistum erklärte am Montag, dass die Frauen nun im Rahmen einer Eucharistiefeier die Heilige Kommunion austeilen dürften.

Dies sei ein wichtiger Schritt für eine inklusive Kirche, sagte die Diözesanbeauftragte für die Seelsorge mit Menschen mit Behinderung, Anja Fecke.

Gedanken und Übungen

In dem kleinen Ausbildungskurs mit nur zwei Teilnehmerinnen sei ausreichend Zeit und Platz für Fragen und praktische Übungen gewesen, hieß es weiter. Die beiden Frauen überlegten zunächst gemeinsam mit der Seelsorgebeauftragten am Heilpädagogischen Zentrum Warburg, Hiltrud Hahnke, Gregor Tuszynski vom Erzbischöflichen Generalvikariat und Anja Fecke, was Eucharistie bedeutet. In einem weiteren Teil standen praktische Übungen auf dem Programm.

Fecke sagte, ihr sei bisher kein Bistum bekannt, in dem Menschen mit geistiger Behinderung eine bischöfliche Beauftragung zum "Kommunionhelferdienst" erhalten hätten. Es sei sicher nicht der letzte solche Ausbildungskurs für die Austeilung des Abendmahls in der katholischen Kirche gewesen.

Erzbistum Paderborn

Rund 4,8 Millionen Menschen leben im Erzbistum Paderborn, davon sind gut 1,3 Millionen katholisch. Das Erzbistum gliedert sich in 19 Dekanate mit 603 Pfarrgemeinden in 107 Seelsorgeeinheiten (Pastorale Räume / Pastoralverbünde / Gesamtpfarreien). 

Erzbistum Paderborn / © Bernd Thissen (dpa)