Frauenbund sieht Abschluss der Weltsynode als Anfang

"Es gibt keine halbierte Synodalität"

Für den Katholischen Deutschen Frauenbund ist das Ende der Weltsynode in Rom weniger ein Abschluss als der Beginn eines synodalen Weges, der Frauen nicht weiter ausschließen dürfe. Dabei sei die Einbeziehung der Laiinnen wichtig.

Beratungen bei der Weltsynode / © Vatican Media/Romano Siciliani (KNA)
Beratungen bei der Weltsynode / © Vatican Media/Romano Siciliani ( KNA )

Das Ende der Weltsynode in Rom markiert für den Katholischen Deutschen Frauenbund (KDFB) erst den Beginn eines neuen Weges. Am Montag teilte der Verband in Köln mit, Synodalität müsse in Kirche und Gesellschaft verankert werden - umfassend und ohne die Frauen auszuschließen.

So betonte Regina Heyder, Vorsitzende der Theologischen Kommission des KDFB: "Es gibt keine halbierte Synodalität - keine Synodalität ohne die Frauen." Sie erklärte, Ortskirchen, Gemeinden, Institutionen und Vereinigungen seien jetzt aufgefordert, synodale Entscheidungsprozesse so zu gestalten, dass Laiinnen und Laien nicht nur angehört, sondern aktiv einbezogen würden: "Es liegt in unserer Verantwortung, was wir aus Synodalität machen."

Frauendiakonat weltweit gefordert

Mit Blick zurück auf den synodalen Beratungsprozess erklärte Heyder, es sei deutlich geworden, dass es weltweit kraftvolle Stimmen für die Zulassung von Frauen zum Diakonat gebe. KDFB-Vizepräsidentin Ute Zeilmann sagte: "Kein kirchliches Amt dient einem Mann oder einer Frau persönlich, sondern der gesamten kirchlichen Gemeinschaft und ihrem Auftrag in der Welt."

Laut KDFB sendet die Synode ein unwiderrufliches Signal, Frauen in allen bisher möglichen Leitungs- und Führungsaufgaben einzusetzen und alle Möglichkeiten für deren Dienst und Anerkennung ihrer Charismen auszuschöpfen. Das ersetze nicht den gleichberechtigten Zugang zu Weiheämtern, sondern diene der Profilierung einer Kirche, die ihre Sendung gleichberechtigt verstehen wolle.

KDFB: Verbände bei Synode unterrepräsentiert

Der katholische Verband fordert künftig eine größere Beteiligung der Laienverbände. So habe man beim Zweiten Vatikanischen Konzil (1962-1965) bewusst Auditorinnen und Auditoren aus katholischen Verbänden in aller Welt berufen, die im Anschluss an das Konzil dessen Multiplikatoren gewesen seien. Dagegen hätten Verbände in der jetzt abgeschlossenen Synode nur eine marginale Rolle gespielt.

Der KDFB betonte: "Tatsächlich gewinnt Synodalität mit der Vielfalt der Stimmen, die diese Verbände repräsentieren. Verbände sind der Ort, wo Synodalität eine lange Tradition hat und auch künftig erfahrbar werden wird."

Katholischer Deutscher Frauenbund

"Wir machen uns stark für Frauen" – Diese Überzeugung war und ist heute noch das Fundament des Katholischen Deutschen Frauenbunds (KDFB), der 1903 von mutigen katholischen Frauen in Köln gegründet wurde. Als katholischer Teil der Frauenbewegung setzte sich der KDFB von Anfang an dafür ein, die Lebensbedingungen von Frauen zu verbessern. 

Eine Frau im Gebet / © Julia Steinbrecht (KNA)
Eine Frau im Gebet / © Julia Steinbrecht ( KNA )
Quelle:
KNA