Frauenverband sorgt sich um soziale Gerechtigkeit

Zunehmende gesellschaftliche Schieflage

Der Sozialdienst katholischer Frauen warnt vor einer wachsenden Ungleichheit in der Gesellschaft. Es gelte, auch in der "Zeitenwende" die soziale Balance zu erhalten. Die Sorge über eine zunehmende gesellschaftliche Schieflage wächst.

Muslimin in einer Flüchtlingsunterkunft in Heidelberg / © Uwe Anspach (dpa)
Muslimin in einer Flüchtlingsunterkunft in Heidelberg / © Uwe Anspach ( dpa )

Sozialdienst katholischer Frauen (SkF)

Die Gründung des Sozialdienstes katholischer Frauen e. V. Köln geht zurück auf die Initiative zweier Frauen, Agnes Neuhaus in Dortmund und Marie Le Hanne Reichensperger in Köln, die sich unabhängig voneinander um 1899/1900 herum entschlossen, Frauen und Mädchen in Not Hilfe zu leisten.

Sozial-caritatives Leben entsprach zwar durchaus den gesellschaftlichen Moralvorstellungen und dem Frauenbild des ausgehenden 19. Jahrhunderts, allerdings nicht in der Form, wie es dann von den Frauen dieses Vereins gelebt wurde.

Sozialdienst Katholischer Frauen (DR)
Sozialdienst Katholischer Frauen / ( DR )

Der "brutale russische Angriffskrieg" habe eine politische Richtungsänderung in Europa und in Deutschland bewirkt.

"Wir schätzen und begrüßen ausdrücklich alle Hilfen, die den aus der Ukraine flüchtenden Menschen zugutekommen." Gleichzeitig wachse die Sorge über eine zunehmende gesellschaftliche Schieflage.

So meldeten sich in den SkF-Beratungsstellen Geflüchtete aus anderen Ländern, denen die Wohnung gekündigt wurde, damit der Vermieter ukrainische Flüchtlinge unterbringen könne.

Gleiche Fürsorge für alle Geflüchteten und sozial Benachteiligte

Es sei "richtig und wichtig, dass alles getan wird, um den Frauen, die vor dem Krieg in der Ukraine geflohen sind, Kinderbetreuung, Sprachkurse, Arbeit und Schutz zu ermöglichen", so der Verband. "Gleichzeitig mahnen wir an, Frauen, Kindern und Männern, die aus anderen Kriegs- und Krisenregionen zu uns geflohen sind, mit derselben Fürsorge zu begegnen.

Wir mahnen an, dass wirtschaftlich schwächere Menschen in Deutschland, insbesondere alleinerziehende Frauen und kinderreiche Familien, vergleichbare Probleme haben und ihnen unbedingt dieselbe Unterstützung gewährt werden muss."

Bis Donnerstag beraten auf der Delegiertenversammlung des SkF 90 Verbandsvertreterinnen und -vertreter aus dem gesamte Bundesgebiet über aktuelle Herausforderungen in der Sozialarbeit.

Ausdrücklich würdigten die Delegierten das staatliche Engagement in der Corona-Pandemie und bei der Flüchtlingshilfe. "Gleichzeitig erinnern wir eindrücklich daran, dass die im Koalitionsvertrag genannten Investitionen in soziale Gerechtigkeit, beispielsweise die Vereinbarkeit von Familie und Beruf oder die Finanzierung des Gewaltschutzes, der erschütternden Realität eines Krieges in Europa nicht zum Opfer fallen dürfen."

Quelle:
KNA