Papst Franziskus hat sich ernsthaft besorgt über die Lage in Myanmar geäußert. Das Land brauche "soziale Gerechtigkeit, nationale Stabilität und ein harmonisches demokratisches Zusammenleben", sagte das Kirchenoberhaupt am Sonntag beim Mittagsgebet auf dem Petersplatz. Diejenigen, die im Land die Verantwortung tragen, sollten sich aufrichtig für das Gemeinwohl einsetzen. Er selber wolle "in diesem heiklen Moment" seine "geistliche Nähe, Gebet und Solidarität mit dem Volk von Myanmar zum Ausdruck bringen".
Erinnerung an Papstbesuch im Jahr 20217
Dabei erinnerte Franziskus an seinen Besuch in Myanmar im November 2017. Die Menschen dort seien ihm seither immer mehr ans Herz gewachsen. Bei der Reise war das Kirchenoberhaupt von der damaligen Außenministerin und inoffiziellen Regierungschefin Aung San Suu Kyi empfangen worden; diese wurde beim jüngsten Militärputsch am 1. Februar unter Hausarrest gestellt.
Abweichend vom damaligen offiziellen Besuchsprogramm hatte der leitende Militärchef des Landes, General Min Aung Hlaing, gleich am ersten Abend dem Papst in der Nuntiatur einen Besuch abgestattet.
Ihre Machtübernahme Anfang des Monats begründen die Militärs mit angeblichem Wahlbetrug. Bei den Parlamentswahlen im November hatte Suu Kyis Partei NLD die absolute Mehrheit errungen. Die Wahlbeteiligung soll bei rund 70 Prozent gelegen haben; die Europäische Union sah die Wahl als frei und fair an. Seit dem Putsch rief das Militär den Notstand aus und verkündete, für ein Jahr die Kontrolle übernehmen zu wollen.
Franziskus: Mehr Hilfe für minderjährige Flüchtlinge
Angesichts der anhaltend hohen Zahl unbegleiteter minderjähriger Flüchtlinge hat Papst Franziskus außerdem mehr Hilfe für diese Kinder und Jugendlichen gefordert. In den vergangenen Tage habe man ihm die "dramatische Lage" junger Flüchtlinge auf der sogenannten "Balkan-Route" geschildert, so das Kirchenoberhaupt.
Überall auf der Welt aber seien Kinder "aus verschiedenen Gründen gezwungen, ihre Heimat zu verlassen". Ohne ihre Familie seien sie vielfältigsten Gefahren ausgesetzt. Ihnen als "verletzlichen und schutzlosen Geschöpfen" dürften notwendige Sorge und menschliche Hilfe nicht vorenthalten werden.