Die Haltung der Kirchen fließt in die Arbeit des Deutschen Ethikrats ein. "Die Kirchen haben nach wie vor in ethischen Auseinandersetzungen eine gewichtige Stimme", erläuterte der neue Vorsitzende des Deutschen Ethikrats, Helmut Frister, im Gespräch mit der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA) am Mittwoch in Berlin. Daher schaue sich der Ethikrat diese Positionen stets an. Auf der anderen Seite sei Deutschland ein pluralistisches Land und der Ethikrat müsse alle Menschen in den Blick nehmen. "Ein erheblicher Teil der Menschen ist nicht religiös", so Frister.
Der 67-jährige Rechtswissenschaftler Frister ist seit Mitte November neuer Vorsitzender des Ethikrats. Das Gremium mit derzeit 25 Mitgliedern war nach einer monatelangen Hängepartie erst im Herbst durch Bundestag und Bundesrat neu besetzt worden. Fristers Seine Amtsvorgängerin Alena Buyx war nach zwei Amtsperioden regulär ausgeschieden. Weitere Mitglieder des Rats sind unter anderen die Sozialwissenschaftlerin Jutta Almendinger oder die Theologin Petra Bahr.
AfD-Kandidat durchgefallen
Der Kandidat der AfD-Fraktion hatte im Bundestag die nötige Mehrheit verfehlt. Aus Sicht Fristers zu Recht. Die betreffende Person sei vorbestraft gewesen. "Der Vorschlag war eine ziemliche Provokation, und entsprechend war es verständlich, dass der Bundestag den Vorschlag abgelehnt hat."