G7 vereinbaren weitere Hilfen gegen Hunger und Klimawandel

Erfolgreicher Gipfel?

Von Hungersnot bis Klimakrise: Drei Tage lang haben die Staats- und Regierungschefs der sieben wichtigsten, demokratischen Industrienationen sowie weiterer Partnerländer über die globalen Herausforderungen beraten. Was kam dabei raus?

Autor/in:
Christine Xuan Müller
Abschluss des G7-Gipfels in Elmau / © Michael Kappeler (dpa)
Abschluss des G7-Gipfels in Elmau / © Michael Kappeler ( dpa )

Der G7-Gipfel auf Schloss Elmau stand aber vor allem im Schatten des russischen Angriffskriegs in der Ukraine. Auch Vertreter aus Argentinien, Indien, Indonesien, dem Senegal, Südafrika und der Ukraine nahmen an dem Treffen teil.

Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) sprach von einem erfolgreichen Gipfel und konstruktiven Gesprächen mit den Partnerländern. Gemeinsam seien 29 Milliarden US-Dollar für verschiedene Beschlüsse und Bereiche mobilisiert worden.

In ihrem Abschluss-Kommunique betonten die G7-Staaten die Bedeutung der universellen Menschenrechte und der demokratischen Werte.

Solidarität mit der Ukraine bekundet

Zugleich wurde erneut Solidarität mit der Ukraine bekundet. Man werde dem Land, "so lange wie nötig zur Seite stehen", hieß es in der Abschlusserklärung. Für humanitäre Hilfen belaufe sich die gemeinsame finanzielle Unterstützung für das Kriegsland im Jahr 2022 auf mehr als 2,8 Milliarden US-Dollar.

G7-Gipfel - Informelles Gruppenbild / © Michael Kappeler (dpa)
G7-Gipfel - Informelles Gruppenbild / © Michael Kappeler ( dpa )

Angesichts der drohenden Hungerkrise vor allem in Ostafrika stellen die G7-Staaten zudem weitere finanzielle Hilfen in Höhe von 4,5 Milliarden US-Dollar (rund 4,3 Milliarden Euro) zur Verfügung. Die gemeinsamen Zusagen für die weltweite Ernährungssicherheit würden sich damit in diesem Jahr auf insgesamt über 14 Milliarden US-Dollar belaufen. Nach Angaben der Vereinten Nationen sind 44 Milliarden Euro im Kampf gegen die drohende Nahrungsmittelkrise nötig.

Elmau: Bundeskanzler Olaf Scholz auf dem Weg zum G7-Treffen / © Peter Kneffel (dpa)
Elmau: Bundeskanzler Olaf Scholz auf dem Weg zum G7-Treffen / © Peter Kneffel ( dpa )

Laut UN ist die Ernährungslage besonders kritisch in Äthiopien, Nigeria, dem Südsudan, dem Jemen, Afghanistan und Somalia. Weltweit sind aktuell 345 Millionen Menschen akut von einer Hungerkrise bedroht. Gründe dafür sind regionale Konflikte, die Folgen von Klimakrise und Corona-Pandemie sowie der russische Angriffskrieg in der Ukraine.

Die G7-Staaten forderten Russland deshalb erneut auf, unter anderem die Blockade der ukrainischen Schwarzmeerhäfen zu beenden. Die Staaten sprachen von einem geopolitisch motivierter Angriff Russlands auf die globale Ernährungssicherheit.

Klimaschutz nicht aus dem Blick verlieren

Zum Abschluss des G7-Gipfels betonte Scholz, dass auch langfristige Aufgaben wie der Klimaschutz sowie die globale Gerechtigkeit nicht aus den Blick geraten dürfen. Die Gipelteilnehmer erklärten, dass die weltweiten Bemühungen zum Klimaschutz bislang nicht ausreichten, um das 1,5-Grad Ziel und das Ziel der Klimaneutralität bis spätestens 2050 zu erreichen. Mit der Gründung eines Klimaclubs noch in diesem Jahr sollen die Klimaschutzmaßnahmen beschleunigt werden.

Garmisch-Partenkirchen: Absperrgitter der Polizei stehen an der Protokollstrecke im Ort für den G7-Gipfel bereit / © Angelika Warmuth (dpa)
Garmisch-Partenkirchen: Absperrgitter der Polizei stehen an der Protokollstrecke im Ort für den G7-Gipfel bereit / © Angelika Warmuth ( dpa )

Zudem könne eine Energiewende nur gelingen, wenn auch die Schwellen- und Entwicklungsländer daran beteiligt seien, betonte Scholz abschließend. In einem ersten Schritt sei deshalb eine Energiewendepartnerschaft mit Südafrika gegründet worden, wofür allein Deutschland insgesamt 700 Millionen Euro zur Verfügung stelle.

Weitere solche Parnterschaften seien zudem mit Indien, Indonesien, dem Senegal und Vietnam geplant.

Die G7-Staaten

Die "Gruppe der Sieben" oder kurz "G7" ist ein informelles Forum der Staats- und Regierungschefs der sieben wichtigsten demokratischen Industrieländer. Neben Deutschland und Frankreich gehören Großbritannien, Italien, Japan, Kanada und die USA zu den G7-Staaten. Bei ihren mindestens einmal pro Jahr stattfindenden Gipfeltreffen stimmen sie gemeinsame Positionen zu globalen politischen Fragestellungen ab. Dazu gehören unter anderem außen-, wirtschafts- und entwicklungspolitische Themen. Die Europäische Union ist bei den Treffen ebenfalls vertreten und hat einen Beobachterstatus.

Eine Fahne mit dem G7 Logo / © Oliver Berg (dpa)
Eine Fahne mit dem G7 Logo / © Oliver Berg ( dpa )
Quelle:
KNA