Vor Ostern erscheint die erste Ausgabe eines gemeinsam produzierten Magazins. Das gibt es dann nur noch 14-täglich, anstelle der bisher wöchentlich erscheinenden Kirchenzeitungen. Die meisten Namen der Publikationen bleiben bestehen; Format, Umfang und Inhalt ändern sich. Die Abopreise sollen nach Aussage der beteiligten Verlage vorerst nicht steigen.
"Unser Ziel ist es, den Markt der Kirchenzeitungsleser möglichst lange und gut zu günstigen Preisen zu versorgen", sagt der
Osnabrücker Verlagsleiter und Chefredakteur Ulrich Waschki. Bei ihm laufen die Fäden der überregionalen Berichterstattung zusammen. Seine Redaktion versorgt alle angeschlossenen Titel künftig mit 35 Seiten.
Fast noch einmal genauso viel Umfang steuern Regionalredaktionen für ihre jeweiligen Ausgaben bei, zum Teil in kleineren Verbünden gemeinsam. Dabei will man sich auf umfangreichere und intensiver recherchierte Regionalgeschichten konzentrieren, so Paderborns Redaktionsleiter Patrick Kleibold.
Einheitliches Redaktionssystem erleichtert Planung
Ein einheitliches Redaktionssystem erleichtert Planung und Artikelaustausch. Gedruckt wird bei Bonifatius in Paderborn. Vertrieb und Aboverwaltung wurden an einen evangelischen Dienstleister in Norddeutschland outgesourct. Um die mit dem zweiwöchentlichen Erscheinungsrhythmus verbundene Aktualitätslücke zu schließen, wollen die Partner ihr Internetangebot ausbauen.
Die Kooperation reagiert vor allem auf wirtschaftlichen Druck. Zuletzt verloren die beteiligten Blätter acht bis zehn Prozent ihrer
zahlenden Kunden pro Jahr, während Druck- und Versandkosten in die Höhe schossen. Auf bis zu 400.000 Euro im Jahr beziffert der Verlagschef des Münchner Sankt Michaelsbundes, Stefan Eß, das Einsparvolumen für sein Haus. Nun gehe es zunächst einmal darum, die Auflage zu stabilisieren.
Mehr Spiritualität und Hilfe zu einem guten Leben
Die "Münchner Kirchenzeitung" und die "Kirchenzeitung für das Bistum Eichstätt" verabschieden sich von ihrem Titel. Die Magazine heißen dort künftig "innehalten". Der Michaelsbund in München wird für die Eichstätter Ausgabe auch die lokalen Inhalte produzieren. Die neue inhaltliche Linie beschreibt Eß so: weniger Veranstaltungsberichterstattung und Terminjournalismus. Dafür mehr Spiritualität, Hilfe zu einem guten Leben und Antworten auf die Kernfrage: "Was haben wir als Christen zur Zukunft der Gesellschaft beizutragen?"
Außer Osnabrück, München-Freising und Eichstätt umfasst die Kooperation die Bistümer Würzburg, Paderborn, Mainz, Limburg, Fulda, Hildesheim und Hamburg sowie den Osten mit Berlin, Dresden-Meißen, Erfurt, Görlitz und Magdeburg. Dabei ist man offen für weitere Partner. Eß sagt, man empfange schon Signale anderer, "die mitmachen wollen". Die Kirchenzeitungen in den Bistümern Aachen und Speyer bekommen ebenfalls Inhalte aus Osnabrück, bleiben aber bei der wöchentlichen Erscheinungsweise.