Genn sanktioniert Priester nach Geständnis in Sonntagsmesse

Grenzüberschreitungen eingeräumt

Ein 82 Jahre alter Priester des Bistums Münster, der in einer Messe sexuelle Übergriffe auf einen jungen Erwachsenen vor 30 Jahren gestanden hat, darf nur noch eingeschränkt priesterlich wirken. Das hat Bischof Felix Genn verfügt.

Bischof Felix Genn / © Guido Kirchner (dpa)
Bischof Felix Genn / © Guido Kirchner ( dpa )

Genn erlaubt dem Ruhestandsgeistlichen nur die Übernahme von Aufgaben, wenn Menschen ihn konkret darum bitten und diese Tätigkeit mit dem leitenden Pfarrer an seinem Wohnsitz abgesprochen ist.

Das teilte die Diözese am Montag mit.

Grenzüberschreitungen eingeräumt

Nach seinem altersbedingten Ausscheiden als Pfarrer war der Priester in der Pfarrei Sankt Gudula in Rhede seelsorglich tätig.

In einer persönlichen Stellungnahme räumte er im Sonntagsgottesdienst die Grenzüberschreitungen ein. In einem Schreiben an Genn hatte der 82-Jährige seinen Verzicht auf alle priesterlichen Tätigkeiten erklärt.

Bistum Münster

Münster: Außenansicht vom Dom St. Paulus / © David Inderlied (dpa)
Münster: Außenansicht vom Dom St. Paulus / © David Inderlied ( dpa )

Das Bistum Münster ist mit etwa 1,92 Millionen Katholiken die nach Mitgliedern zweitgrößte Diözese Deutschlands. Das an die Niederlande angrenzende und bis an die Nordsee reichende Bistum ist auf einer Fläche von 15.000 Quadratkilometern in fünf Regionen gegliedert. Vier von ihnen liegen in Nordrhein-Westfalen. Hinzu kommt der eigenständige Offizialatsbezirk Oldenburg in Niedersachsen. Seit 29. März 2009 leitet Bischof Felix Genn das Traditionsbistum.

Quelle:
KNA