Dies sagte er nach Angaben seiner Pressestelle vom Montag bei einem Jugendgottesdienst in Merken. Das betreffe besonders drei Anliegen: Der CO2-Ausstoß sei rascher zu vermindern, der Umfang des Kohleabbaus stärker zu begrenzen und über die Zukunft der Erkelenzer Dörfer noch einmal mit den Menschen vor Ort zu beraten. Dazu zählen die Ortschaften Berverath, Keyenberg, Kuckum, Lützerath und Oberwestrich/Unterwestrich.
Die Dörfer liegen im geplanten Abbaugebiet des Tagebaus Garzweiler II. Die Initiative "Die Kirche(n) im Dorf lassen" kämpft für den Erhalt der Ortschaften und der Gotteshäuser. Im Herbst 2019 hatte die Pfarrei Christkönig in Erkelenz die Kirchen in Keyenberg, Kuckum und Berverath an den Energiekonzern RWE verkauft.
Kohleausstiegsgesetz passt nicht zum Kompromiss
Der Bischof wies darauf hin, dass der Kohlekompromiss von 2019 und das im Juli dieses Jahres von Bundestag und -rat beschlossene Kohleausstiegsgesetz in den Augen der Kritiker nicht zusammenpassten. "Denn was der Kohlekompromiss vorsah, ist im Nachhinein stark aufgeweicht worden", so Dieser. Zugleich rief er in dem Gottesdienst mit rund 50 Jugendlichen die Befürworter der Kohleförderung und die Umweltaktivisten dazu auf, bei allen unterschiedlichen Positionen "sich nicht zu beleidigen und in keinerlei Gewalt zu verfallen - weder in Sprache noch in Handlungen".
Nach dem Kohleausstiegsgesetz sollen Deutschlands Kohlekraftwerke bis spätestens 2038 abgeschaltet werden. Anwohner des Tagebaus Garzweiler haben Verfassungsbeschwerde eingelegt, um die geplante Zerstörung weiterer Dörfer durch den Braunkohleabbau zu verhindern.