Dort war es vor rund sieben Monaten aufgetaucht. Das hat die Diözese an diesem Freitag mitgeteilt. Auf den ersten Blick habe es nur geringe Schäden davongetragen, die nun ein Goldschmied beheben solle. Wie lange das dauere, lasse sich nicht abschätzen. "Danach wird das Reliquiar wieder nach Kevelaer zurückkehren, sicherlich noch in diesem Jahr", versprach Flammer.
Im Oktober 2017 gestohlen
Unbekannte Täter hatten das Behältnis, das vermutlich Knochenreste des heiligen Petrus Canisius (1521-1597) beinhaltet, im Oktober 2017 aus der Sakramentskapelle in Kevelaer gestohlen. Laut Polizei brachen sie dazu einen verschlossenen Wandkäfig auf. Vergangenes Jahr entdeckte ein Kunstsammler, der sich an den Diebstahl erinnerte, das Reliquiar zufällig im Katalog eines französischen Auktionshauses. Mithilfe von Polizei und Interpol wurde das wertvolle Reliquiar rechtzeitig vor der kurz bevorstehenden Versteigerung sichergestellt.
Der Kunstsammler und Flammer reisten laut Bistum nun zusammen in das nord-französische Doullens in der Nähe von Amiens. "Ich musste erst nachweisen, dass ich auch wirklich berechtigt bin, das Reliquiar in Empfang zu nehmen", erzählte Flammer. "Danach habe ich es dann ohne Probleme bekommen und freue mich, dass ich es direkt mit nach Münster nehmen konnte."
Reliquiar erinnert an den heiligen Petrus Canisius
Das Behältnis in Form eines Armes und einer Hand stammt aus der Zeit der Neoromanik zwischen Mitte des 19. und Anfang des 20. Jahrhunderts. Es ist etwa 30 Zentimeter hoch, versilbert, vergoldet und mit Edelsteinen besetzt. Es erinnert an den heiligen Petrus Canisius, der eng mit dem niederrheinischen Marienwallfahrtsort verbunden ist: Der Orden der Canisianer wurde 1854 vom späteren Münsteraner Bischof Johannes Bernhard Brinkmann (1813-1889) im Kevelaerer Priesterhaus gegründet. Wallfahrtsrektor Gregor Kauling zeigte sich erfreut über die anstehende Rückkehr des Reliquiars. Damit komme "ein wichtiges Andenken an den Heiligen" wieder nach Kevelaer.