Das geht aus einer am Mittwoch veröffentlichten Umfrage des Marktforschungsinstituts YouGov für die Katholische
Nachrichten-Agentur (KNA) hervor. Am größten ist die Zustimmung unter den Wählerinnen und Wählern der Grünen (77 Prozent), am kleinsten erwartungsgemäß bei denen der AfD (9 Prozent). 17 Prozent der Befragten halten die Positionierung der Kirchen für
negativ oder sehr negativ. Zugleich gibt etwa jeder Fünfte an (19 Prozent) an, dass die Meinung der Kirchen in dieser Frage nicht
wichtig sei. Weitere 12 Prozent sehen sich davon weder positiv noch negativ berührt.
"Völkischer Nationalismus und Christentum sind unvereinbar"
Die Deutsche Bischofskonferenz hatte Ende Februar einstimmig eine Erklärung beschlossen mit dem Titel "Völkischer Nationalismus und Christentum sind unvereinbar". Darin grenzen sich die katholischen Bischöfe ausdrücklich von der AfD ab und bezeichnen sie als für Christen nicht wählbar. Die EKD-Ratsvorsitzende Kirsten Fehrs begrüßte die Erklärung.
Die Zustimmung zum Standpunkt der Kirchen fällt bei den über 70-Jährigen am größten aus (51 Prozent positiv). Bei den jungen
Erwachsenen bis 29 Jahren liegt sie mit 47 Prozent nur etwas niedriger. Am schwächsten ist die Zustimmung mit jeweils 38 Prozent bei den mittleren Altersgruppen zwischen 40 und 59 Jahren. Zudem ist hier die Einschätzung besonders ausgeprägt, dass die Position der Kirchen unwichtig sei.
Kirchliche Stimmen zur AfD im westen positiver aufgenommen
Die kirchlichen Stimmen zur AfD werden in Westdeutschland mit 47 Prozent deutlich positiver aufgenommen als in den östlichen Ländern (36 Prozent). Leichte Unterschiede zeigen sich zudem zwischen Stadt- und Landbevölkerung (46 Prozent bzw. 40 Prozent positiv). Menschen mit einem hohen Schulabschluss stimmen der kirchlichen Position bei diesem Thema eher zu (55 Prozent) als Menschen mit mittlerem Bildungsabschluss (34 Prozent) oder niedrigem Abschluss (41 Prozent). Zwischen dem 1. und dem 5. März befragte YouGov nach eigenen Angaben 2.191 Menschen in Deutschland.