Mann klettert auf Klosterdach

Großeinsatz der Passauer Polizei

Zu einem mehrstündigen Polizeieinsatz samt SEK und Feuerwehr ist es in den frühen Stunden des Sonntags in Passau gekommen. Ein Mann hatte sich auf dem Dach des Maria-Hilf-Klosters aufgehalten und war anschließend geflüchtet.

Passau mit Blick auf den Dom / © PeterVrabel (shutterstock)
Passau mit Blick auf den Dom / © PeterVrabel ( shutterstock )

Ein Bewohner des Maria-Hilf-Klosters hatte um 1 Uhr gemeldet, dass sich eine Person auf dem Klosterdach niedergelassen habe, wie es im Polizeibericht heißt. Eine sofort eintreffende Streife habe aber trotz ausführlicher Suche niemanden feststellen können. Um 03.52 Uhr sei ein erneuter Anruf erfolgt. Dieses Mal hätten die Beamten einen Mann mit Rucksack auf dem Dach ausgemacht. Da das Wellendach jedoch aufgrund der Nässe rutschig und gefährlich gewesen sei, hätten sich die Beamten nicht nähern können.

Eine Ansprache aus mehreren Metern Entfernung erbrachte laut Mitteilung, dass der Mann sich "Radu" nannte und nur Englisch sprach. Gründe, warum er sich dort oben niedergelassen habe, nannte er nicht. Seine Äußerungen seien eher unzusammenhängend und verwirrt gewesen. Eine Rückkehr ins Gebäude habe der Betroffene verweigert, auch Polizeibeamte habe er nicht näher an sich herangelassen. Hinzugerufene Höhenretter der Feuerwehr hätten ihrerseits keine Möglichkeit gesehen, die Person ohne deren Willen zu retten. Aus diesem Grund sei seitens der Einsatzleitung beschlossen worden, die Verhandlungsgruppe sowie die Höhenintervention des SEK hinzuzuziehen.

Flucht ins Tal

Noch während der Verhandlung und vor dem Einsatz der Höhenintervention flüchtete der Mann durch einen Sprung über mehrere Vordächer und über das dort befindliche Dach der Maria-Hilf-Stiege leicht verletzt ins Tal, wie es heißt. Ein schneller Zugriff sei wegen des sehr schwierigen Geländes und um die eigenen Kräfte nicht zu gefährden nicht möglich gewesen. Eine anschließende Fahndung, bei der auch eine Drohne auf der Suche nach der verletzten Person eingesetzt worden sei, sei bisher ergebnislos verlaufen. Die Bundespolizei mit mehreren Streifen sowie ein Boot der Wasserschutzpolizei seien gleichfalls daran beteiligt gewesen.

Bei "Radu" handele es sich um einen etwa 175 Zentimeter großen Mann, 30 bis 35 Jahre alt, schlank, bekleidet mit einem blauen Kapuzenpullover, durchsichtigen Regenjacke/Überwurfjacke und Turnschuhen. Nach bisherigem Kenntnisstand sei der Mann nicht bewaffnet. Eine Gefahr für Allgemeinheit dürfte nicht bestehen. Zurzeit werde wegen eines Vermisstenfalls weiter ermittelt. - Die Wallfahrtskirche Mariahilf mit dazugehörigem Kloster erhebt sich auf einem Hügel über der Stadt Passau. Betreut wird die Wallfahrt vom Paulinerorden.


Quelle:
KNA