Hamas ruft wegen Kirchenkonflikts zu Aufstand auf

Proteste in Israel

Die radikalislamische Hamas verurteilt Israels Absicht, Grundsteuern auf Kirchenbesitz zu erheben und ruft zum Aufstand gegen die israelische Besatzung auf.

Menschen stehen vor der Absperrung der Eingangstür zur geschlossenen Jerusalemer Grabeskirche / © Andrea Krogmann (KNA)
Menschen stehen vor der Absperrung der Eingangstür zur geschlossenen Jerusalemer Grabeskirche / © Andrea Krogmann ( KNA )

Der gegenwärtige Konflikt sei ein Ergebnis der Entscheidung von US-Präsident Donald Trump, Jerusalem als Hauptstadt Israels anzuerkennen, sagte Hamas-Sprecher Fawzi Barhoum laut örtlichen Medienberichten am Montagnachmittag.

Angriffe seien gegen Palästinenser gerichtet

Barhoum sprach laut der Internet-Zeitung "Times of Israel" von einem Religionskrieg gegen die Palästinenser und deren muslimische und christliche Heilige Stätten. Angriffsziel seien die Existenz Palästinas und die Rechte der Palästinenser.

Am Sonntag hatten die griechisch-orthodoxe und die armenische Kirche zusammen mit der Franziskanerkustodie eine Stellungnahme veröffentlicht, in der sie unter anderem das Vorgehen der Stadt gegen die Kirchen in Steuerfragen als "systematische und offensive Kampagne" Israels gegen die Kirchen und die Christen scharf kritisieren. Aus Protest hatten sie in einem ungewöhnlichen Schritt zudem die Grabeskirche bis auf weiteres geschlossen.

Grabeskirche bis auf Weiteres geschlossen

Die Forderung nach einer Steuerpflicht widerspreche der historischen Stellung der Kirchen in Jerusalem, heißt es in der Stellungnahme. Die Maßnahmen der Stadt, zu denen laut Berichten unter anderem Kontensperrungen zählen, "brechen bestehende Abkommen und internationale Verpflichtungen, die die Rechte und Privilegien der Kirchen garantieren", so die Kirchenführer. Sie verglichen den Gesetzentwurf mit "Gesetzen ähnlicher Natur, die gegen die Juden in den dunklen Zeiten in Europa erlassen wurden".

Die evangelisch-lutherische Kirche hatte sich dem Protest angeschlossen und die Erlöserkirche in der Jerusalemer Altstadt am Montag ebenfalls geschlossen. Damit schließe man sich der Griechisch-Orthodoxen und der Armenischen Kirche sowie den Franziskanern an, die die Grabeskirche aus Protest seit Sonntag geschlossen halten, heißt es in einem Facebookbeitrag der Gemeinde von Montagmittag.


Quelle:
KNA