Der deutsche Theologe und Religionsphilosoph Hans-Joachim Höhn hat den "Theologischen Preis" der Salzburger Hochschulwochen für sein Lebenswerk erhalten.
Höhn bekam den mit 5.000 Euro dotierten Preis am Mittwochabend in Salzburg überreicht, wie die Presseagentur Kathpress berichtete. Der Gelehrte sei "eine der prägenden Stimmen zeitgenössischer katholischer Theologie" und zugleich ein "engagierter Anwalt für eine vernunftgemäße Rede von Gott", heißt es in der Jury-Begründung.

Sein Werk sei "sowohl analytisch scharf als auch essayistisch leicht" und führe "souverän durch soziologische Diskurse der Gegenwart" wie durch Bestände der Tradition, so die Jury weiter. "Kurzum: Wer wissen will, wie eine Frage theologisch auf der Höhe der Zeit und der Vernunft adressiert werden kann, ist in Höhns Schriften immer gut aufgehoben."
"Vorbild für Generationen von Studierenden"
Die Laudatio auf Höhn hielt der Frankfurter Religionsphilosoph Thomas M. Schmidt. Er würdigte den Preisträger als brillanten Denker, der sich stets um eine Synthese von Theologie und Philosophie bemühe und damit für Generationen von Studierenden zum Vorbild geworden sei.
In seinen Dankesworten sagte Höhn, eine zeitgemäße Rede von Gott müsse nicht nur provokativ sein, sondern ihrer Form nach von
aphoristischer "Kürze und Würze" geprägt sein. Die Sprache sei das "wichtigste Handwerkszeug" der Theologie - entsprechend komme es auf jedes einzelne Wort an. Dies müsse sitzen, irritieren, provozieren und dürfe dabei auch humorvolle Brechungen enthalten.
Höhn wurde 1957 in Nomborn (Westerwaldkreis) geboren. Von 1991 bis 2023 hatte er den Lehrstuhl für Systematische Theologie und Religionsphilosophie an der Universität zu Köln inne.