Haseloff: Ablösung von Staatsleistungen an Kirchen unnötig

"Der Humus für unsere Gesellschaft"

Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Reiner Haseloff (CDU) will nicht an den historisch begründeten staatlichen Zahlungen an die Kirchen rütteln. "Die Ablösung der Staatsleistungen steht nicht auf meiner Prioritätenliste des politisch Notwendigen"

Reiner Haseloff (CDU) auf dem Deutschen Evangelischen Kirchentag in Wittenberg. / © Hendrik Schmidt (dpa)
Reiner Haseloff (CDU) auf dem Deutschen Evangelischen Kirchentag in Wittenberg. / © Hendrik Schmidt ( dpa )

Der Ministerpräsident äußerte sich im Interview der mitteldeutschen Kirchenzeitung "Glaube+Heimat" (Ausgabe 19. Juli). "Es ist gut, dass wir die Staatskirchenverträge haben, weil es belastbare Größen sind, auf die man Bezug nehmen kann."

Haseloff betonte: "Kirche und Staat wissen, was sie aneinander haben." Er verwies auf den Amoklauf am Erfurter Gutenberg-Gymnasium im Jahr 2002 und den Terroranschlag von Halle im vergangenen Oktober. "Da sind die Kirchen mit ihren Seelsorge-Angeboten die erste Adresse", so der Ministerpräsident. "Die Gotteshäuser sind Orte des Trostes und der Gemeinschaft. Sie sind Fixpunkte in der Stadt und auf dem Land."

Die Kirchen spielten trotz ihrer Minderheiten-Situation eine wichtige gesamtgesellschaftliche Rolle. "Das Grundgesetz und unsere Landesverfassung sind durch die christlich-jüdischen Wurzeln geprägt. Das ist gewissermaßen der Humus für unsere Gesellschaft. Eine Rückbesinnung auf diese Werte und die Organisation, die dafür steht, ist immer wieder wichtig", hob Haseloff hervor.


Quelle:
KNA