Das erklärte Haseloff am Montag im Magdeburger Dom. Diese sollten die Menschen ermutigen, betonte er bei einem Festgottesdienst laut vorab verbreitetem Redemanuskript. Ermutigung habe nichts mit Illusionen zu tun, sondern sei vielmehr konsequenter Realismus.
Glaube als feste Burg
Politisch Verantwortliche müssten Menschen überdies vor Gefahren schützen. Diese Aufgabe könnten sie am besten im Wissen darum bewältigen, dass Furcht reale Gefahren vergrößere und nicht zur Lösung von Problemen beitrage, erklärte Haseloff in seiner Kanzelrede. Angst lähme, anstatt zum Handeln zu befähigen.
Der sachsen-anhaltische Ministerpräsident verglich Angstmacherei weiter mit gottloser Politik. Der christliche Glaube biete den Menschen als feste Burg Schutz, Zuflucht und Stärke. Haseloffs Predigt war bereits für das vergangene Jahr geplant gewesen. Aufgrund der Corona-Pandemie wurde das Vorhaben jedoch mehrfach verschoben.
Akademische Diskussion über Thesen
Laut Überlieferung hat der Mönch und Theologieprofessor Martin Luther (1483-1546) am 31. Oktober 1517 an die Tür der Schlosskirche in Wittenberg 95 Thesen zu den Themen Ablass und Buße angeschlagen. Ziel war es, eine akademische Diskussion darüber herbeizuführen. Im Kern bestritt er die herrschende Ansicht, der Ablass sei die Voraussetzung, den Menschen von der Sünde zu erlösen. Der Thesenanschlag gilt als Beginn der Reformation.