"Ich glaube überhaupt nicht daran, das sind Fantasien einiger Leute", sagte der Erzbischof der Luxemburger Tageszeitung "L'Essentiel" zu entsprechenden Gerüchten.
Außerdem wäre er in einem solchen Amt wohl sehr unglücklich, so Hollerich. "Ich bin sehr gesellig, ich lese lieber ein gutes Buch, höre ein bisschen Musik oder treffe mich mit Freunden zu einem guten Essen. Das alles kann ein Papst nicht mehr."
Reformist wie Papst Franziskus
Auch seien die Gerüchte um seine Person "eher ein Angriff auf den Papst", sagte Hollerich. Mit dem Papst teile er inhaltliche Übereinstimmungen. Der Kardinal weiter: "Ich bin ein Reformist wie er. Es gibt Anpassungen, die in der Kirche vorgenommen werden müssen." Papst Franziskus und Hollerich gehören beide dem Jesuitenorden an.
2019 nahm Franziskus Hollerich ins Kardinalskollegium auf. Seit 2018 ist der Luxemburger zudem Vorsitzender der EU-Bischofskommission COMECE. Bei der Weltsynode zur Synodalität der Kirche kommt ihm als sogenannter Generalrelator (Berichterstatter, Vermittler) eine Schlüsselposition zu.
Zuletzt hatte sich Hollerich für Reformen ausgesprochen und geäußert, die katholische Kirche müsse sich grundlegend verändern. Unter anderem sprach er sich für eine Änderung der katholischen Lehre zu Homosexualität aus und sagte, er halte die Bewertung als Sünde für falsch.